Der Junge, der aus dem Himmel zurückkehrte

Dieses Buch erschien 2012 bei Gerth Medien und SCM.
Englischer Titel: The boy who came back from heaven

Ein Junge, der bei einem Autounfall schwer verletzt wurde, behauptete, dass er starb und im Himmel war.

Schon damals erschien es mir ziemlich unverantwortlich, dass christliche Verlage diese Geschichte so ungeprüft veröffentlichten. Gab es da keinen, der wenigstens ein bisschen misstrauisch war?
Das Buch war in den USA ein Bestseller, und vermutlich wollten auch die deutschen Verlage daran verdienen.

Daraufhin (2012) habe ich gegoogelt, und folgende Rezension gefunden:
https://brucegerencser.net/2015/01/book-review-boy-came-back-heaven/

Ich war erleichtert, dass es noch andere Leute gab, die der Geschichte nicht trauten.

Diese Rezension wurde 2014 aktualisiert, als die Mutter des Jungen eine Erklärung veröffentlichte, dass die Geschichte nicht stimmt.

2015 platzte dann die Bombe, als der Junge selber zugab, dass die Geschichte nur erfunden war.

Kommentare

  1. Das stimmt, und ist zugleich traurig dass man solche Dinge nicht besser recherchiert. Kennst du auch die Geschichte von Colton Burpo, der nach seiner Nahtoderfahrung persönliche familiäre Dinge erzählte, von denen er nichts wissen konnte? "Heaven is for Real" ist das Buch. Er wurde auf das Buch von Alex angesprochen. Hier ist seine Antwort: https://www.christiantoday.com/article/carlton.burpo.stands.by.heaven.is.for.real/46173.htm

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Der Junge war 4 Jahre, als das passiert ist. In dem Alter können Kinder Phantasie und Wirklichkeit noch nicht wirklich auseinanderhalten.
      Ab 6 Jahren gelingt Kindern in der Regel eine zuverlässige Trennung von Phantasie und Realität.

      Hier Zitate aus
      https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/jugend-schreibt/die-geschichte-einer-nahtoderfahrung-colton-burpos-himmelfahrt-11772551.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

      „Unter den Wirkstoffen zur Auslösung einer Narkose ist immer ein starkes Schmerzmittel“, .... „Üblicherweise ist das ein Opioid, und Opioide können neben ihrer schmerzstillenden Wirkung auch intensive Träume und Halluzinationen verursachen.“

      Dass ein Vierjähriger, der Actionfiguren liebt und in einer Welt aufwächst, wo Bibelgeschichten vorm Schlafengehen zur Routine gehören, sich das Paradies als einen Ort mit schwertbewehrten Engeln vorstellt, ist auch aus psychologischer Sicht nicht unbedingt ein Wunder. „Gerade bei jungen Kindern ist die neuronale Plastizität, also die Formbarkeit des Gehirns, noch groß“, sagt die Berliner Diplom-Psychologin Conny Wendel.

      Schauen wir uns mal konkret die Dinge, die er scheinbar nicht wissen konnte, an:

      1. Sein Vater betet für ihn im Krankenhaus.
      Colton wird seinen Vater schon öfter beim Beten zu Hause beobachtet haben, wenn eines der Kinder krank war.

      2. Seine Mutter wartet im Wartezimmer.
      Dazu ist das Wartezimmer da.

      3. Jesus ist weiß gekleidet.
      Ja, so wie in allen Kinderbibeln.

      4. Er hat seinen Urgroßvater im Himmel gesehen.
      Der Vater zeigt ihm ein Bild und sagt, "Das ist Urgroßvater". Wieso sollte der Junge widersprechen?

      5. Er hat die totgeborene Schwester im Himmel getroffen.
      Die Eltern bestätigen, dass sie es der älteren Schwester Cassie erzählt haben.
      Kinder bekommen mehr mit, als man denkt, und Geschwister unterhalten sich untereinander.

      Der Vater, Todd Burpo, glaubt offensichtlich an die Geschichte seines Sohnes. Warum sollte dann der Sohn daran zweifeln, wenn er seit 2003 von seinem Vater darin bestätigt wird? Das ist jetzt 17 Jahre her. Und das Buch, der Film, das Kinderbuch, und die Version mit Bibelstellen verkaufen sich immer noch gut. Dass das Buch von Sarah Palins Ghostwriterin geschrieben wurde, die ihre Geschichten aus dramaturgischen Gründen romanhaft dramatisiert, dient nicht unbedingt der Neutralität.

      Was soll ich dazu sagen?
      Für mich ist die Geschichte von Colton Burpo Teil des sehr erfolgreichen Genres der evangelikalen Himmelfahrts-Erbauungsliteratur.
      Es wäre unangebracht, von diesem Buch die Gründlichkeit, Neutralität und Zuverlässigkeit einer wissenschaftlichen Untersuchung zu erwarten.

      Um nicht missverstanden zu werden:
      Ich glaube nicht, dass Todd und Colton lügen. Ich glaube aber, dass sie die Träume Coltons im Krankenhaus etwas über-interpretiert haben, und dass die Geschichte sich inzwischen verselbständigt hat.

      Hier noch zum Abschluß eine Rezension des Films:
      https://www.psychologytoday.com/us/blog/logical-take/201404/is-heaven-is-real-real

      Ich kannte die Geschichte Coltons noch nicht, und hoffe, dass meine kurze Recherche hilfreich ist, um sie besser zu verstehen.

      Löschen
  2. https://www.youtube.com/watch?v=24lFHabsgj4&t=550s

    Auch eine wissenschaftlich unerklärbare Erfahrung. Ich bin prinzipiell speptisch mit Nahtoderfahrungen, aber hier ist noch eine krasse Heilung mit ihm Spiel, die Ärtze nicht erklären können. Die Mutter gab nicht auf, für ihren Sohn zu beten.

    Auf #ERFMenschGott gibt es viele solche interessante Erfahrungen.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gott 9.0 - Wohin unsere Gesellschaft spirituell wachsen wird

Das Zeitalter der Resilienz