Sind wir Menschen wirklich frei?


Grundvoraussetzungen

Die Grundvoraussetzung für das Leben eines jeden Menschen ist Sauerstoff, Wasser, Nahrung, Gesundheit, Sicherheit etc.

Wir können nicht einfach frei entscheiden, dass wir auf diese Dinge verzichten - der Preis wäre das Ende des Lebens, und damit auch das Ende jeder Freiheit.

Denn was bedeutet Freiheit?

Freiheit ist die Möglichkeit des Individuums, frei eigene Entscheidungen zu treffen und zu handeln, also einen Raum zu haben, der für Möglichkeiten offen steht.

Wir können unserer „biologischen Verfasstheit“ nicht entkommen, aber diese Verfasstheit bietet uns viele Freiheitsgrade.

Wir müssen zwar Essen finden oder produzieren, aber wo und wie wir das machen, da sind (waren) der menschlichen Entdeckerlust und dem menschlichen Erfindungsreichtum viele hunderttausend Jahre keine festen Grenzen gesetzt.

Welche anderen Freiheitsgrade gibt es?

Wir sind soziale Wesen, ob wir wollen oder nicht. Das führt dazu, dass viele unserer sozialen Handlungsweisen angeboren oder durch soziale Prägung so in uns verankert sind, das wir uns dem nicht entziehen können - oder nur um den Preis der Ausgestoßenheit und der psychischen Versehrtheit.

Je enger eine Gesellschaft ist, mit ihren wirtschaftlichen Zwängen und sozialen Regeln, welche zum Funktionieren der Gesellschaft nötig sind, desto mehr wird der Freiheitsdrang des Einzelnen eingeschränkt.

In dieser Spannung - individuelle Freiheit gegenüber den Ansprüchen des Kollektivs - steht jedes Mitglied einer Gesellschaft.

Liberalismus

Der Grundgedanke des Liberalismus ist, dass eine Gesellschaft so gestaltet sein sollte, dass sie das Individuum möglichst wenig einschränkt.

Doch wenn die Gesellschaftsordnung zusammenbricht, steht das Individuum am Ende mit weniger Freiheit da als vorher.

Anarchie ist nicht das selbe wie Freiheit, denn in einem anarchischen Zustand ist der Mensch nur mit Überleben beschäftigt, und oft überlebt er gar nicht. Da bleibt nicht viel Platz für Freiheit.


Muße

Muße ist der Freiraum, nichts Produktives tun zu müssen. Ohne Muße ist keine Kreativität möglich. Jeder Wissenschaftler braucht den Freiraum, einfach mal überlegen und ausprobieren zu können. So entstehen neue Erkenntnisse, Erfindungen, und Kunstwerke.


Gehirnforschung

Sind unsere Entscheidungen weniger frei, als wir denken?

Viele unserer Entscheidungen treffen wir blitzschnell im Unterbewussten, und überlegen uns erst hinterher, das wir das bewusst so entschieden haben. (schnelles Denken - langsames Denken)

Heisst das, dass wir gar nicht so frei sind? Es heißt zumindest, dass wir nicht immer rational und vernünftig Entscheidungen treffen. Das sagt noch nichts darüber aus, ob diese Entscheidung gut oder schlecht ist. Auch intuitive Entscheidungen können die richtigen Entscheidungen sein.

Diese durch Erfahrung geprägten unbewussten/intuitiven Entscheidungen sind aber trotzdem noch unsere eigenen. Die Erfahrung und das Unterbewusstsein gehört auch zu mir. Freiheit muss nicht immer rational und vernunftgesteuert sein.
Wir fahren in den Urlaub, machen Musik und Kunst und haben Hobbies, weil es uns Spaß macht, nicht weil es Essen auf den Tisch bringt.

Menschenrechte

Viele Freiheiten wie Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Bewegungsfreiheit etc. sind an Voraussetzungen geknüpft. 

Wenn jemand mangels Bildungsmöglichkeiten nicht lesen kann, nützt ihm die Pressefreiheit wenig.

Wenn jemand kein Geld zum Reisen hat, dann kann er nur sehr eingeschränkt reisen.

Ohne angemessene Gesundheitsversorgung sind die Freiheitsmöglichkeiten sehr eingeschränkt.

Das Recht auf Eigentum nützt nur etwas, wenn man auch die Möglichkeit hat, Eigentum zu erwerben.

Ohne humane Arbeitszeiten gibt es keine Freizeit, in der man seiner Freiheit nachgehen könnte.

Der Gedanke der allgemeinen Menschenrechte ist, dass diese Freiheiten für alle gleich gelten sollen.

Der Sozialismus sagt unter anderem, dass die Rechte nicht nur theoretisch für alle gelten sollen, sondern auch praktisch von allen tatsächlich ausgelebt werden können.

Können wir gemeinsam besser frei sein?

„Die Freiheit des einen endet da, wo die Freiheit des anderen beginnt.“

Dieser oft zitierte Satz hat zwar seine Berechtigung, aber er stellt die Freiheit nur als eine Abgrenzung von anderen dar, die auch Anspruch auf das selbe Land oder die selben Güter oder die selben Rechte erheben.

Wir können uns aber auch gemeinsam mehr Freiheit für alle erarbeiten.

Man kann Güter auch gemeinsam nutzen.

Unsere moderne Gesellschaft beruht auf Arbeitsteilung. Ich kann nur deswegen meinem Beruf nachgehen und Freizeit haben, weil es viele andere Menschen gibt, die sich um meine Bedürfnisse wie Essen, Gesundheit, Sicherheit etc. kümmern. Ohne diese Menschen wäre ich nicht so frei, meinen Beruf wählen zu können, und Freizeit zu haben.

Freiheit in Zukunft

Freiheit erstreckt sich nicht nur auf mich, sondern auch auf Menschen in anderen Erdteilen und Menschen, die in Zukunft leben wollen. Meine Freiheit endet da, wo die Freiheit zukünftiger Menschen beginnt.
Das Ökosystem und der natürliche Reichtum der Erde sind Grundvoraussetzung für ein einigermaßen freies Leben, in dem es nicht nur ums reine Überleben geht.

Bleibe-Freiheit

Es gibt nicht nur das Recht auf Bewegungsfreiheit, sondern auch das Recht auf Bleibe-Freiheit - Das Recht, dass meine natürlichen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen in meiner Region erhalten bleiben, so dass ich nicht flüchten muss.

Spielraum

Alternativlosigkeit ist das Gegenteil von Spielraum. Um unsere Handlungsoptionen offen zu halten, und damit Freiraum für Freiheit zu erhalten, dürfen wir unsere Lebensgrundlagen nicht so dezimieren, dass am Ende kein Spielraum mehr bleibt.

Inspiriert in Teilen von https://www.zeit.de/2021/42/freiheit-corona-pandemie-klimawandel-liberalismus-philosophie/komplettansicht

Kommentare

  1. Interessanter Gedanke. Meine Frage bezieht sich nicht direkt auf den Artikel, handelt aber von der Entscheidungsfreiheit des Menschen.
    Ich glaube an die Entscheidungsfreiheit des Menschen. Deshalb kann man uns auch zur Rechenschaft ziehen, außer jemand ist nicht zurechnungsfähig. So funktioniert das ganze Rechtssystem.
    So wie ich verstehe, gibt es im Determinismus (100% Naturalismus) keine Freiheit.
    Wie kann man aber jemanden für seine schlechten Taten (z.B. Kindesmissbrauch) verantwortlich machen, wenn die Person ja keine andere Wahl hatte? Er oder sie kann ja dann nichts dafür, und auch nichts dagegen tun. Im Artikel geht es um Handlungsspielraum der jeder wünscht. Dies funktioniert nur in einem System, in dem jeder erkennt, dass er wirklich frei ist (nicht nur Illusion) zu einer durchdachten Entscheidung, die dann auch Konsequenzen hat. So erlebe ich Motivation, um verantwortlich zu handeln.

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  2. Ich glaube an die Entscheidungsfreiheit des Menschen. ...
    So wie ich verstehe, gibt es im Determinismus (100% Naturalismus) keine Freiheit.


    Ich versuche ganz kurz diese Sichtweise zu beschreiben:
    Unsere Welt besteht komplett und nur aus Materie.
    Alle Biologie kann man als chemische Prozesse auffassen, die streng nach chemischen Regeln ablaufen, quasi wie ein Uhrwerk.
    Daher sind auch die Funktionen unseres Gehirns durch die chemischen Prozesse vorherbestimmt, und unser Gehirn gaukelt uns die Entscheidungsfreiheit nur vor.

    Ist das ungefähr so, wie du dir die Weltsicht von Determinismus / Naturalismus / Materialismus vorstellst?

    Es gab tatsächlich so zwischen ca. 1700 und 1900 viele Menschen mit diesem mechanistischen Weltbild. Das mittelalterliche Weltbild war veraltet, und die Technikgläubigkeit war noch ungebrochen. Danach kam jedoch Albert Einstein mit der Relativitätstheorie, der 1. und 2. Weltkrieg, Heisenberg mit der Quantenmechanik, neue Erkenntnisse in der Biologie und Neurologie usw.

    Daher würde ich die oben skizzierte Sichtweise als viel zu grob vereinfacht und daher unzureichend sehen.

    Die Quantenphysiker sagen uns, dass die Welt gar nicht aus Materie (im Sinne von toten Teilchen) besteht. Vielmehr besteht die Welt aus dynamischen Wirkkräften, deren genaue Position und Geschwindigkeit prinzipiell nicht vorhersagbar sind (Heißenbergsche Unschärferelation). Das ausführlich zu erklären, würde hier zu weit führen.
    Außerdem wirken alle Kräfte auf alle anderen ein, und es findet ständig eine dynamische Bewegung statt. Plakativ gesagt, kann ein Photon vom anderen Ende des Universums den Ausschlag geben, welche chemische Reaktion in meinem Auge stattfindet.

    Die Lehre daraus ist u.a., dass jede chemische Reaktion im Detail immer auch ein Element des Zufalls in sich hat. Wenn der Zustand in einer Zelle oder zwischen Zellen so in der Balance ist, dass es genau auf der Kippe steht, ob die Reaktion so oder so ausgeht, kann man es nicht vorhersagen. Es ist kein mechanisches Uhrwerk.

    Dies hat auch Einfluss auf die Funktionen unseres Gehirns. Unser Gehirn ist ein höchst komplexes und instabiles System, welches sich durch alle möglichen Einflüsse und Rückkopplungen von außen und von innen ständig verändert. Das Gehirn kann sich durch seine eigenen Prozesse - nennen wir sie Gedanken - selbst verändern.

    Und diese Fähigkeit des Gehirns, die erst mit der Entwicklung des Bewusstseins und später der kognitiven Revolution vor ca. 70 000 Jahren richtig zur Entfaltung kam, führt dazu, dass wir viele Freiheitsgrade in unseren Motivationen und Handlungen haben.

    Diese Freiheitsgrade kann man auch als Entscheidungsfreiheit bezeichnen.

    Natürlich kann unser Gehirn nicht alles frei und bewusst entscheiden. Vieles ist auch genetisch verankert, und läuft eben unbewusst und unveränderlich ab. Ich kann mich nicht entscheiden, kein Hungergefühl zu haben, oder nicht mehr zu atmen. Ich kann mich aber entscheiden, das Hungergefühl so lange zu unterdrücken, bis ich es aus meinem Bewusstsein ausblende (zumindest teilweise :-) Und spätestens, wenn ich durch die Unterdrückung der Atmung in die Ohnmacht gleite, werde ich von selber wieder atmen.

    Dies funktioniert nur in einem System, in dem jeder erkennt, dass er wirklich frei ist (nicht nur Illusion) zu einer durchdachten Entscheidung,

    Das mit dem "wirklich frei" ist so eine Sache :-)
    Unser ganzes Leben ist eine Mischung aus Einflüssen, für die wir nichts können (genetische Veranlagung, Charaktereigenschaften, soziales Umfeld etc.), und aus eigenen Handlungen, die wiederum einen Einfluss auf mich und mein Leben haben.
    Ich kann z.B. für meine angeborenen Charaktereigenschaften erstmal nichts, aber ich kann sie im Laufe meines Lebens formen, und zum Positiven oder Negativen nutzen.
    Ich werde durch meine Umwelt beeinflusst, aber ich beeinflusse meine Umwelt auch selber.
    Als Säugling ist man noch ziemlich unfrei, wird dann immer eigenständiger, bis im Alter die Einschränkungen wieder zunehmen.

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    1. Wie kann man aber jemanden für seine schlechten Taten (z.B. Kindesmissbrauch) verantwortlich machen, wenn die Person ja keine andere Wahl hatte? Er oder sie kann ja dann nichts dafür, und auch nichts dagegen tun.

      Ja, in diesem Spannungsfeld steht die Justiz, und sie versucht auch zu differenzieren. Deswegen werden Menschen für die selbe Tat unterschiedlich verurteilt, je nachdem, in wie weit sie für die Tat verantwortlich gemacht werden können. Das ist immer eine Bandbreite. Zwischen "voll verantwortlich" und "nicht zurechnungsfähig" gibt es ein weites Feld.

      Naturgemäß ist die Rechtsprechung der Justiz nicht das selbe wie die psychologische oder weltanschauliche Beurteilung einer Tat. Ein Urteilsspruch mag dem geltenden Gesetz genüge tun. Dass heißt aber nicht, dass er perfekte Gerechtigkeit oder Fairness herstellt.
      Sowohl unsere Gesetze, als auch die Justiz sind nicht perfekt und 100% gerecht, und werden es auch nie sein.

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    2. Hallo Thomas,
      das beantwortet meine Frage nicht wirklich, oder etwas ausweichend und schwammig auf die Quantenphysik hin. Die Beschreibung: "Alle Biologie kann man als chemische Prozesse auffassen, die streng nach chemischen Regeln ablaufen, quasi wie ein Uhrwerk. Daher sind auch die Funktionen unseres Gehirns durch die chemischen Prozesse vorherbestimmt, und unser Gehirn gaukelt uns die Entscheidungsfreiheit nur vor." ... trifft genau auf den harten Determinismus zu, den man als Atheist konsequent vertreten sollte.
      So auch der Atheist, Sam Harris. Er vertritt folgende Auffassung: wenn man die Geschichte zurückdrehen würde, dann würde sie genauso wieder ablaufen wie sie abgelaufen ist. Oder, wenn ich in der Haut des Mörders stecken würde, dann würde ich genauso morden. Das ist die Konsequenz des Naturalismus. Ich habe in diesem Denkmodell keine Entscheidungsfreiheit. Der Mörder kann nicht anders handeln. Meine Schlussfolgerung ist, dass man dann auch niemanden zu Rechenschaft ziehen kann, weil der Mörder nichts dafür kann. Er tut es, weil er musste. Das ist absurd.
      Im Umkehrschluss sollte man auch niemanden ehren. Z.B. Desmon Doss in "Hacksaw Ridge", der 75 Soldaten rettete und zum Helden deklariert und für seine Opferbereitschaft geehrt wurde. Warum sollte man das tun, wenn er nicht anders konnte. "Seine Gene, seine Vorgeschichte und seine Hirnaktivitäten trieben ihn, so zu handeln - das ist alles. Aber Mut ist genau darum Mut, weil der Betreffende anders hätte handeln können und sich trotzdem entschied, es nicht zu tun." Aus dem Buch von Sharon Dirckx, "ICH DENKE, ABER CIH BIN MEHR - Identität zwischen Neurowissenschaft und Schöpfungsglaube".
      Der Versuch, dem Problem mit der Quantenphysik auszuweichen, zeigt, dass die Erklärung mit dem harten Determinismus nicht befriedigend ist. So funktioniert auch die Welt nicht. Die Quantenphysik deutet eher daraufhin, dass die Materie nicht alles ist, was es gibt.
      Aus dem erst erschienenen Buch von Dr. Dirckx, die in der Hirnforschung promovierte, wird deutlich, dass das ICH, das Bewusstsein mehr ist als nur das Gehirn.
      Und da muss ich wieder die Nahtoderfahrungen (OBE, wo Menschen Dinge erleben, die aus ihrer Position nicht wahrnehmbar wären) erwähnen, die hinweisen, dass meine Persönlichkeit mehr ist als mein Gehirn.
      Die Wahlfreiheit ist auch von grundlegender Bedeutung für Beziehungen. Nicht nur weil bestimmte Protonen, Neutronen und Synapsen feuern (sich verlieben fühlt sich vielleicht schon so an), sondern weil ein Mensch sich für die Liebe entscheidet und sich immer wieder dafür entscheidet, und das ist kein Zufall aus meinem Gehirn.

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    3. Mir ist nachher noch etwas zum Verliebtsein in den Sinn gekommen. Auch als Ehemann kann ich mich kurzzeitig in eine andere Frau verlieben. In einer Welt ohne objektive Moralwerte, wo man determiniert ist, seinem biologischen Gehirn zu folgen, weil bestimmte chemische Prozesse stattfinden, würde man ständig anderen Frauen nachlaufen, wie die Tiere es tun (wenigstens zur Brunstzeit), die eben keine Geistwesen sind, und seinem Gefühl folgen (man kann ja nicht anders). Aber der Mensch ENTSCHEIDET sich für das Gute oder das Böse. Ich entscheide mich, bei meiner Frau zu bleiben, weil es so richtig ist. Das ist objektiv gut so. Ich weiß auch, dass meine Taten Konsequenzen haben, nicht nur in diesem Leben. Auch wenn jemand in diesem Leben mit seinen bösen Taten wegkommt, es wird einmal Gerechtigkeit geben. Da macht die Entscheidungsfreiheit in einem theistischen Weltbild absolut sinn.

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    4. Hallo Torsten,
      Dass die Welt (und insbesondere wir Menschen) nicht rein deterministisch ablaufen, darüber sind wir uns offensichtlich einig!
      Unsere Differenzen liegen eher darin, wie dieser Indeterminismus zustande kommt.

      Du versteht das so, wenn ich das in eigenen Worten wiedergeben darf:
      Eine rein materielle Welt kann nur rein deterministisch sein, denn statische Materie ist deterministisch. Der Indeterminismus/die Freiheit, die wir beobachten, kann nur so erklärt werden, dass Menschen nicht nur aus Materie, sondern auch aus einem immateriellen Geist bestehen. Gott hat die Welt und uns so geschaffen.
      Gebe ich deine Position in etwa richtig wieder?

      Ich verstehe das so:
      Die Welt besteht gar nicht aus rein statischer Materie, daher ist sie von vorneherein nicht rein deterministisch. Es gibt eine große Bandbreite an chemischen und biologischen Systemen. Manche davon sind sehr stabil/deterministisch, andere sehr instabil/indeterministisch. Es ist also kein Widerspruch, dass wir aus Materie bestehen, aber gleichzeitig indeterministisch/frei sind.
      Aus meiner Sicht ist die Quantenphysik kein "Ausweichmanöver", sondern die Grundlage für die Erklärung.
      Falls du dich dafür interessiert, hier ein Vortrag für theologisch interessierte Nichtwissenschaftler von Hans-Peter Dürr zum Thema Quantenphysik und Theologie:
      https://www.youtube.com/watch?v=I-4PFo487m0&t=5344s

      Die Position von Dr. Dirckx, dass das Bewusstsein mehr ist als das Gehirn, ist in wissenschaftlichen Kreisen inzwischen eher eine Minderheitenmeinung.
      Die Neurobiologie kann einigermaßen plausibel erklären, wie das Bewusstsein entsteht - ganz ohne die Annahme von immateriellen Bestandteilen. Natürlich gibt es da noch viel zu erforschen, insbesondere zu der Frage, wie neuronale Zustände (Blickwinkel des Wissenschaftlers) und das entsprechende subjektive Erleben (Blickwinkel des Philosophen und Psychologen) zusammenhängen.
      Mehr dazu:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstsein

      Tappt Dr. Dirckx hier ungewollt in die "Gott der Lücken" Falle - solange es noch Lücken in der Erklärung gibt, muss Gott als Erklärung herhalten?
      Was sagst du denn zu dem Wikipedia-Artikel über außerkörperliche Erfahrungen
      https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Ferk%C3%B6rperliche_Erfahrung ?

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    5. Ich verstehe, dass du den ganzen wissenschaftlichen Erklärungen eher skeptisch gegenüberstehst.
      Ich bitte aber auch um Verständnis, dass ich eher zur wissenschaftlichen Mehrheitsmeinung tendiere - natürlich mit dem Bewusstsein, dass das "nur" der momentane Stand des Wissens ist, und dass da mit jeder Generation von Wissenschaftlern viel verbessert und präzisiert wird.
      Zum Thema Wissenschaftsverständnis und Wissensgewinn habe ich in diesem Blog ja schon genug gesagt.
      Wir werden da wohl nicht mehr einer Meinung werden.

      Du könntest mir vorwerfen, dass man mit dieser meiner Haltung ja als Laie überhaupt keine wissenschaftliche Minderheitenmeinung mehr vertreten kann.
      In gewisser Weise hast du Recht - als Nicht-Fachmann muss ich darauf vertrauen, dass die meisten Wissenschaftler verstehen, was sie da tun und sagen.
      Spannend ist es immer dann, wenn eine neue Erkenntnis sich immer mehr durchsetzt. In unserer Lebensspanne waren das z.B. die Erkenntnisse zum anthropogenen Treibhauseffekt.
      Die systematische Erforschung begann ca. 1960, das erste populäre Buch dazu war "die Grenzen des Wachstums" von 1972, seit ca. 1975 ist es wissenschaftlicher Konsens, 1990 habe ich davon in der Schule gehört. Das Wissen darum ist inzwischen (2021) auch unter Laien Konsens, die politischen Folgerungen daraus aber nach 5 Jahrzehnten immer noch nicht.
      Mein Vater hat laut Aussage meiner Mutter unter anderem auch deswegen nur 2 Kinder bekommen wollen, weil ihm das schon damals (ich bin Jahrgang 1976) klar war, dass mit der weiter wachsenden Weltbevölkerung der Klimawandel und das Artensterben sehr schwer zu stoppen sein werden. Er hat also auch als wissenschaftlicher Laie schon früh die Zeichen der Zeit erkannt.
      Bis eine wissenschaftlich akzeptierte Erkenntnis sich auch in der normalen Bevölkerung durchsetzt, können also schon mal ein oder zwei Generationen ins Land gehen.
      Zum Thema Überbevölkerung:
      https://erkenntnisgewinne.blogspot.com/2021/04/doppelte-uberbevolkerung.html

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    6. Hallo Thomas,
      du hast meine Sichtweise korrekt wiedergegeben.
      Ich gehe davon aus, dass Naturalisten theoretisch und konsequenterweise harte Deterministen sein müssten, so wie Sam Harris und Co. Wenn etwas aus dem Nichts entstanden sein soll (was jedes Kind versteht, dass das nicht geht), dann ist alles was wir sehen und erleben, Teil der Materie, was aus Gehirnaktivitäten entstanden ist. Ich erwähnte vorhin bei diesem Thema im Blog schon mal Liebe, aber auch das Empfinden von Glück, Schönheit usw. kommt alles aus chemischen Reaktionen des Gehirns. Das ist für mich nicht plausibel.
      Die Quantenphysik deutet daraufhin, dass es doch mehr gibt als nur das Materielle. Ich hatte dir vor etlicher Zeit schon einen Link zu Hans-Peter Dürr geschickt: https://www.youtube.com/watch?v=lrgQakHPRP8

      Es gibt da auf jeden Fall noch viel zu erforschen, man ist da erst am Anfang. Oder man merkt immer wieder, wie wenig man eigentlich versteht.

      Es stimmt, dass ich wissenschaftlichen Erklärungen skeptisch gegenüberstehe, weil es oft auf die Deutung. Da kommt es stark darauf an, wer deutet.
      Selbst Stephen Hawkings gab zu, dass z.B. die Feinabstimmung des Universums schon sehr erstaunlich ist: "Unser Universum und seine Gesetze scheinen exakt auf die Möglichkeit unserer Existenz zugeschnitten zu sein und bieten kaum Spielraum für Veränderungen, wenn diese Möglichkeiten nicht gefährdet werden soll. Das ist nicht leicht zu erklären und wirft natürlich die Frage auf, warum es sich so verhält. Die relativ neue Entdeckung der außerordentlich Feinabstimmung so vieler Naturgesetze könnte wohl zumindest einige von uns dazu veranlassen, wieder mit der alten Vorstellung zu liebäugeln, dieser große Entwurf sei das Werk eines großen Planers.“
      Ich vermute stark, dass Gründe für ein Nicht-Glauben nicht unbedingt wissenschaftliche Erkenntnisse sind, sondern der Mensch möchte autonom sein, nicht jemanden der "über ihn herrsche". "Sie lieben die Finsternis mehr als das Licht", sagt Jesus. Und es ist für den Moment Bequemer, sich auf die vermeintlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu berufen, als sich mit seinem Leben auseinanderzusetzen, bei dem es vielleicht Dinge gibt, die angegangen werden sollten. Damit meine ich nicht dich, sondern spreche hier ganz allgemein.

      Ich habe die Wiki Arikel angeschaut und merke, wie man noch im Dunkeln tappt.

      Die Vermutung, Dr. Dirckx würde in die Falle der "gap theory" fallen kann man vorbringen, es ist aber eine gute Erklärung. Und wenn man an Gott glaubt sogar total plausibel. Andererseits könnte man auch anführen, dass Leute sich auf die noch-nicht-erforschten-Dinge berufen. Wir wissen es zwar jetzt noch nicht, aber in einiger Zeit werden wir das dann schon wissen. Werden wir es wirklich mal wissen?

      Die Erklärungen zu Nahtoderfahrungen sind alles Versuche, es materialistisch zu deuten. Man geht aber dabei meistens (Mehrheitsmeinung) davon aus, dass es so etwas wie Geist nicht geben kann. Deshalb muss man andere Erklärungsversuche anbringen. Man ist aber damit nicht wirklich konsequent mit den Daten. Ich rede hier nicht unbedingt über die Lichterlebnisse von Menschen in NDE (near death experiences), sondern von AKE Erfahrungen, die immer häufiger zutage treten, bei denen Menschen Dinge erleben, die normalerweise nicht möglich wären. Da sollte ich einen neuen Post machen.

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    7. Wenn du möchtest, kannst du das auch in einen gesonderten Blog tun.
      Ich habe mich letzten Dezember etwas näher mit NDE befasst und das Buch „The Science of Near Death Experiences“ von John Hagan gelesen (Herausgekommen 2017). Das Buch wurde von 12 Wissenschaftlern (Nicht-Christen!;-)) geschrieben. Darin kommt ziemlich klar zum Ausdruck, dass in ihrer Forschung es sehr starke Hinweise gibt, dass das Bewusstsein nicht an das Gehirn gekoppelt ist. Es scheint, dass leider viele Wissenschaftler (auch Wikipedia ��) nicht auf dem neusten Stand sind.
      Interessant ist, dass die Leute, die von einem Nahtoderlebnis zurückkommen ausschließlich davon berichten, dass das Erlebnis sogar realer war als das echte Leben. Leute mit NTE können mit gängigen Erklärungen (Halluzination, Gehirnströme usw) nichts anfangen, weil sie von ihrem Erleben so überzeugt sind. Übrigens auch Ärzte, die NTE haben berichten davon, dass es für sie ganz echte Erfahrungen sind, die aber nicht an den Körper, an Materie oder Raum und Zeit gebunden sind. Sie deuten auf eine andere Welt hin.
      Phänomene, die nicht erklärt werden können sind:
      • dass Kleinkinder auch klare NTE haben, und diese dann auch noch Jahre später als ganz reale Erlebnisse (z.T. von der Geburt oder als Kleinkind als das Gehirn noch nicht entwickelt war) wiedergeben können, obwohl normale Kinder diese schon längst hätten vergessen.
      • Leute mit NTE hören und sehen detaillierte Dinge während der OP und in ihrem Outer Body Experience (OBE), welche Farbe Kleidung die Ärzte und Schwestern anhatten, was sie genau taten usw. Komisch ist, dass auch Blinde solches „sehen“.
      • Auch Blindgeborene, die nach ihren NTE Dinge beschreiben, die nur Sehende erleben. „Ring found that blind people who had experienced NDEs also reported veridical perception in which perceptions that were impossible to observe from the vantage point of their physical body, and sometimes that totally contradicted their expectations at the time, were later verified to be accurate.”
      • Manche treffen Menschen, die erst vor kurzem gestorben sind, sie aber vor ihrem NTE noch nicht von ihrem Tod erfahren hatten.
      • Personen haben während einer NTE Dinge gesehen, gehört und erlebt, die sie vom physischen Körper nicht erleben hätten können, z.T. in einem anderen Raum, auf dem Krankenhausdach, die Nummer die oben auf der Operationsmaschine steht, oder an einem anderen Ort usw.
      Einer berichtet, wie er durch das Telefon vom Blitz getroffen wurde, sein Körper wurde nach hinten geschleudert, sein Bewusstsein blieb aber stehen (er konnte seinen Körper da liegen sehen). Als die Schwiegermutter kam, sah sie ihn am Boden liegen, er wunderte sich, warum sie ihn nicht beim Stehen bemerkte. Er wollte auch mit ihr reden, sie bemerkte ihn aber nicht. Dann glitt er in das obere Stockwerk, sah detaillierte Dinge was seine Frau gerade machte. Sie wusste noch nichts von seinem „Tod“. Als er nachher alles erzählte was er erlebte und sah, wurde das bestätigt. Solche Geschichten gibt es nicht mehr nur vereinzelt.
      Dazu hatte ich dir einen Text am 22. Oktober geschickt. Wenn es dich interessiert, kannst du ab Seite 227 lesen (ist 2018 geschrieben worden).

      In dem Buch wird auch beschrieben, wie ein Neurochirurg selber eine NTE hatte und danach folgendes behauptet: “The truth is that the more we come to understand the physical workings of the brain, the more we realize it does not create consciousness at all. We are conscious in spite of our brain!”

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    8. Es stimmt, dass man durch Medizin oder Drogen NTE herbeirufen kann die z.T. ähnlich sind, die aber trotzdem nicht identisch sind.

      Unter anderem habe ich dann auch die Geschichte von Ian McCormack gelesen. Hier ist eine Kurzfassung seiner Geschichte: http://www.ianmccormack.de/zeugnis_ianmccormack_kurz.html. Interessant ist, dass zum Zeitpunkt von seinem Sterben die Mutter einen unwiderstehlichen Drang spürte, für ihren Sohn zu beten. Sie erlebte dann im Gebet einen Durchbruch. Später stellte sich heraus, dass es genau derselbe Augenblick war, in dem Ian in Not geriet und dann wieder zum Leben zurückkam (sie konnte nichts davon wissen, weil sie weit weg war). Die Ärzte können sich auch nicht erklären, warum er geheilt wurde und nach einem Tag vom Krankenhaus weglaufen konnte. Normalerweise sterben solche Patienten.

      Viele NTE berichten von schönen Erlebnissen. Es gibt aber auch höllische Erfahrungen, man geht davon aus, dass Leute von solchen Erfahrungen viel weniger berichten. Manche erleben Traumas danach. Hier ist ein Bericht von einer Person, die Hölle und Himmel sah: https://www.youtube.com/watch?v=vGxeZMHNqnw&t=5s.

      Ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Als Skeptiker bin ich vorerst mal vorsichtig. Ich kann die Erlebnisse aber nicht als Halluzination oder es nur durch chemische Hirnfunktionen abtun (da es ja eigentlich keine Funktionen mehr gibt um zu sehen/hören usw.). Die Berichte und Untersuchungen deuten stark darauf hin, dass das Bewusstsein (oder die Seele) wissenschaftlich nicht gemessen oder getestet werden kann. Das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gibt. Die Berichte untermauern den Glauben an ein Leben nach dem Tod. Erlebnisse der NTE sind für mich Zwischenstufen. Die Leute sind noch nicht wirklich ganz tot. Viele berichten wie sie einen Zaun, eine Grenze oder ein Tor sehen, und sie wissen genau, wenn sie da durch gehen, dann gibt es kein zurück mehr. Die Hälfte der NTE berichten, dass sie von einer Lichtsgestalt aufgefordert werden, wieder zurück zu gehen, da sie noch einen Auftrag zu erfüllen hätten. Die andere Hälfte wird es offen gelassen, sie dürfen es selber entscheiden. Es könnte sein, dass dieses junge Mädchen in Lukas 8,55 auch eine OBE hatte, „ihr Geist kam wieder zurück“.

      Es lohnt sich, etwas tiefer damit zu befassen. Vieles davon passt zu den biblischen Berichten von einem Jenseits, von dem dass Gott unsere Entscheidung respektiert, wie wir hier leben.

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    9. Die Quantenphysik deutet daraufhin, dass es doch mehr gibt als nur das Materielle. Ich hatte dir vor etlicher Zeit schon einen Link zu Hans-Peter Dürr geschickt: https://www.youtube.com/watch?v=lrgQakHPRP8


      Ich habe das Video damals angesehen, und auch besprochen:
      https://erkenntnisgewinne.blogspot.com/2021/01/quantenphysik-und-religion.html

      So wie ich Hans-Peter Dürr zusammenfassend verstehe, sagt er:
      Die elementaren Bestandteile unserer Welt sind keine Materieteilchen, sondern Wirkkräfte. Materie, die wir wahrnehmen können, entsteht erst durch die Stabilisierung dieser Wirkkräfte.
      Er sagt weiter, dass wegen der Natur dieser Wirkkräfte die Welt etwas eingebaut indeterministisches hat.

      Diese Erkenntnisse von Dürr kann ich gut nachvollziehen.
      Ich kann aber nicht erkennen, dass Dürr daraus den Schluss zieht, dass es in unserer Welt übernatürliche Wirkmechanismen gibt.
      Insbesondere sind die nicht-materiellen Kräfte und Wechselwirkungen rein physikalisch.
      Diese Wirkkräfte vergleicht Dürr mit "Geist", um damit einen Bogen zur Vorstellungskraft der Laien zu schlagen.
      Das macht er deutlich, wenn er Materie als "geronnenen Geist" bezeichnet.

      In dem von mir einen Kommentar weiter oben verlinkten Vortrag von Dürr erklärt er dieses Thema ausführlich.
      https://www.youtube.com/watch?v=I-4PFo487m0


      Selbst Stephen Hawkings gab zu, dass z.B. die Feinabstimmung des Universums schon sehr erstaunlich ist: "Unser Universum und seine Gesetze scheinen exakt auf die Möglichkeit unserer Existenz zugeschnitten zu sein und bieten kaum Spielraum für Veränderungen, wenn diese Möglichkeiten nicht gefährdet werden soll. Das ist nicht leicht zu erklären und wirft natürlich die Frage auf, warum es sich so verhält. Die relativ neue Entdeckung der außerordentlich Feinabstimmung so vieler Naturgesetze könnte wohl zumindest einige von uns dazu veranlassen, wieder mit der alten Vorstellung zu liebäugeln, dieser große Entwurf sei das Werk eines großen Planers.“

      Schön, dass du Stephen Hawking zitierst. Dann kennst du auch seine Erklärung für das Phänomen der Feinabstimmung? Was hältst du von der Erklärung?
      Mehr dazu: https://erkenntnisgewinne.blogspot.com/2020/01/die-feinabstimmung-des-universums.html


      Die Vermutung, Dr. Dirckx würde in die Falle der "gap theory" fallen kann man vorbringen, es ist aber eine gute Erklärung. Und wenn man an Gott glaubt sogar total plausibel. Andererseits könnte man auch anführen, dass Leute sich auf die noch-nicht-erforschten-Dinge berufen. Wir wissen es zwar jetzt noch nicht, aber in einiger Zeit werden wir das dann schon wissen. Werden wir es wirklich mal wissen?

      Vermutlich nicht mehr zu unseren Lebzeiten :-)


      Ich kann die Erlebnisse aber nicht als Halluzination oder es nur durch chemische Hirnfunktionen abtun (da es ja eigentlich keine Funktionen mehr gibt um zu sehen/hören usw.). Die Berichte und Untersuchungen deuten stark darauf hin, dass das Bewusstsein (oder die Seele) wissenschaftlich nicht gemessen oder getestet werden kann. Das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gibt. Die Berichte untermauern den Glauben an ein Leben nach dem Tod.


      Auch das werden wir zu unseren Lebzeiten nicht mehr klären können, aber spätestens nach unserem Tod werden wir schlauer sein :-)

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    10. "Schön, dass du Stephen Hawking zitierst. Dann kennst du auch seine Erklärung für das Phänomen der Feinabstimmung? Was hältst du von der Erklärung?" Das habe ich heute getan. :-)

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    11. "Auch das werden wir zu unseren Lebzeiten nicht mehr klären können, aber spätestens nach unserem Tod werden wir schlauer sein :-)"
      Interessant, nach meinem Verständnis arbeiten Wissenschaftler immer anhand vorhandenen Daten. Irgendwie können manche mit Daten von Nahtoderfahrungen (NTE) nichts anfangen, obwohl sie vorhanden sind. Das Problem ist, dass sie sie einfach nicht erklären können. Scheinbar wurden da auch schon Versuche gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=UwmZ1JohClc&t=7s
      Ich hatte letzte Woche ein interessantes Gespräch mit einer Person, die eine NTE hatte. Er berichtet, wie er außerhalb seines Körpers war und sah wie seine Frau seine Hand hielt und sie streichelte. Er wollte ihr sagen, dass es ihm gut geht, aber er konnte nicht, da er nicht im Körper war. Dann sah er von oben hinter seinem Kopf eine vierstellige Zahl auf dem Bett, das er von unten gar nicht sehen konnte. Nach dem Aufwachen fragte er den Pfleger nach dieser Zahl. Zu ihrem Erstaunen stimmte die Zahl. Ich habe mich mit ihm noch länger unterhalten und werde weiter in Kontakt bleiben.
      Mir geht es dabei nicht unbedingt um die Licht-Erlebnisse, sondern eher um die "hard facts" über erlebte Dinge, die nicht möglich sind, wenn das die naturalistische Behauptung stimmt: Bewusstsein = Gehirn.
      Erst vor Kurzem las ich das Buch: "The Self Does Not Die: Verified Paranormal Phenomena from Near-Death Experiences" "This book contains over 100 reliable, often firsthand accounts of perceptions during NDEs that were later verified as accurate by independent sources. These near-death experiencers were everyday people from all over the world—many of whom were clinically dead, unable to see or hear, and yet able to perceive new vistas of a world beyond the senses and even beyond death."
      Als Theist ist es für mich nicht schwer, solche Phänomene zu verstehen.

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  3. Zu der Frage, wie ein "materielles" Lebewesen trotzdem zu Freiheit und freien Entscheidungen fähig ist, hat auch die Emergenzforschung einiges zu sagen.
    In Kurzform: Ein emergentes System hat neue Eigenschaften, die mehr sind als die Summe seiner Teile.
    https://erkenntnisgewinne.blogspot.com/2020/03/emergenz-und-selbstorganisation.html

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