Thorsten Dietz - eine Zukunftsaufgabe


In Anknüpfung an eine Diskussion in den Kommentarspalten will ich in loser Folge sammeln, was christliche Theologen zu den großen Themen unserer Zeit wie Klimawandel und Artensterben zu sagen haben.


Artikel aus der "anders Leben", Ausgabe 01/22, Seite 42

Letzter Teil der Serie "Ehrfurcht vor dem Leben"

Eine Zukunftsaufgabe

Während wir noch mit der Corona-Krise kämpfen, wissen wir schon: Auch in den nächsten Jahren werden wir noch einige Krisen bewältigen müssen. Thorsten Dietz geht der Frage nach, welche Ressourcen der christliche Glaube dafür zur Verfügung stellt.

Die Corona-Krise hat uns unsere Grenzen aufgezeigt. Das gilt für uns als Gesellschaft, aber auch für uns als Christenheit. Das Schlimme ist: Corona war eine kleine Krise. Es ging um ein neuartiges Virus und seine Mutationen. Wir hatten von Anfang an sehr viel wissenschaftliche Expertise zur Verfügung, sowohl in der Erklärung der Pandemie als auch in ihrer Bekämpfung. Es gab ein gutes Krankenhaussystem für alle und vor allem: in Rekordgeschwindigkeit einen Impfstoff.

Angesichts dessen ist es erschütternd, wie sehr Menschen in dieser eigentlich beherrschbaren Krise an ihre Grenzen gekommen sind. Das gilt nicht zuletzt auch für die christlichen Gemeinden in unserem Land. Könnte man sagen, dass die Christinnen und Christen weltweit mit der Corona-Krise vernünftiger umgegangen sind als die jeweilige Durchschnittsbevölkerung? Dass ihr Beitrag allgemein als hilfreich und wertvoll empfunden wurde? Dass sie weniger gespalten und zerstritten waren als die übrige Gesellschaft? Ich fürchte: Keine einzige dieser Fragen können wir mit gutem Gewissen bejahen. Das ist schlimm genug. Leichtgläubigkeit und Misstrauen, chaotisches Durcheinander von Mutmaßungen und fehlender Mut, Verantwortung zu übernehmen, können selbst beherrschbare Krisen entgleisen lassen.

Was können wir daraus lernen?
Was brauchen wir für die viel komplexere und folgenreichere Krise der nächsten Jahre und Jahrzehnte, die der Klimawandel mit seinen Folgen sein wird? Und welche Ressourcen stellt der christliche Glaube zur Verfügung?

1. WIR BRAUCHEN EINE KULTUR DES LERNENS

Christinnen und Christen bezeugen die Wahrheit des Evangeliums. Das ist nur sinnvoll, wenn die Wahrheitsfrage überhaupt als wesentlich akzeptiert wird. Wenn wir verstehen, dass Wahrheitserkenntnis stets eine ernsthafte Herausforderung ist, weil Bauchgefühl, Hörensagen und Gruppendruck schlechte Ratgeber sind, die schon tausendfach versagt haben. Das Bescheidwissenwollen, die Anfälligkeit für die Überzeugung, es besser zu wissen als die vermeintlichen Experten in Wissenschaft und Politik, ist kein gutes Zeichen. Wahrheit ist wertvoll, Wahrheit ist wesentlich. Sich eine Meinung zu bilden, ist eine große Herausforderung. Das gilt umso mehr, je komplexer die Frage ist.


Es gibt keine seriöse Diskussion mehr darüber, ob es einen Klimawandel gibt. Aber natürlich gibt es immer wieder neue Erkenntnisse, wie stark alles mit allem zusammenhängt, welches Verhalten problematisch ist und welche Maßnahmen wirksam und nötig sind. Daher brauchen wir die Bereitschaft, Lernende zu bleiben. Der christliche Glaube kennt eine große Gewissheit: Dass Gott uns liebt, dessen darf man sich sicher sein, gegen alle eigenen Zweifel und Gefühle. Solche lebenstragende Gewissheit darf nicht unsere Erwartung an alle möglichen Lebensbereiche sein. Wir brauchen eine Spiritualität des Lernens. Die Bibel ist voll davon: ,,Wer weise ist, der hört zu und bessert sich; wer verständig ist, der lässt sich raten" (Sprüche 1,5). Und ein solcher Prozess hört nie auf: ,,Ein verständiges Herz erwirbt Einsicht; und das Ohr der Weisen sucht Erkenntnis." (Sprüche 18,15)

Nicht Bescheidwissen, Lernen ist unsere Bestimmung, Wir sind als lernfähige Wesen geschaffen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, fehlenden Durchblick auszuhalten und weiter zu lernen. In Umwelt- und Klimafragen überblickt niemand alles. Aber einzelne Aspekte kann jeder verfolgen. Gemeinden sollten Orte sein, wo wir einander ermutigen zu immer neuem Lernen: Wie geht es den Tieren in unserer Umgebung? Welche Sorgen müssen wir uns um Qualität und Menge des Trinkwassers machen? Wie kommt der Ausbau erneuerbarer Energie voran? Wie ist die Umweltbilanz unserer Gemeinde?
 

2. WIR BRAUCHEN GEMEINSINN

Mit seiner Enzyklika Laudato Si (2015) hat Papst Franziskus einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass es auf dem Weltklimagipfel in Paris 2015 zu einem globalen Einverständnis kommen konnte. Wie auch die Kirchen der Ökumene oder die weltweite Evangelische Allianz hat der Papst betont, dass die katholische Christenheit diese Herausforderung annehmen müsse. Im Untertitel seines Buches ist die Rede von der Sorge für unser gemeinsames Haus. Biblisch ist das eine wesentliche Erkenntnis, die die Christenheit pflegen muss. Es ist problematisch, wenn Gläubige sich in das Bewusstsein hineinsteigern, gar nicht zu dieser Welt zu gehören. Wenn Gläubige über die Erde reden wie über einen fremden Planeten, dessen Geschick sie nichts angeht, ist das doppelt problematisch. Sie verleugnen damit den Schöpfungsglauben.

Und sie erwecken bei ihren Zeitgenossen einen menschenverachtenden Eindruck. Welchen Eindruck sollen säkulare Menschen denn von der Christenheit bekommen, wenn sie hören, dass Gläubigen das Schicksal der Menschheit egal ist, weil sie auf ein Jenseits ewiger Freude warten?

Nachdem in der Schöpfungsgeschichte am fünften Tag Fische und Vögel geschaffen wurden, geht es am sechsten Tag weiter mit den Säugetieren und dem Menschen (l. Mose 1,24-25). Wir haben keinen eigenen Schöpfungstag. Wir hängen zusammen mit der Natur. Auch das Volk Gottes ist keine eigene Schöpfung. Die Urgeschichte sieht das Volk Gottes inmitten der Menschheitsgeschichte von Adam und Eva an. Der Segen Abrahams betrifft nicht nur ihn: in Abraham sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden (1. Mose 12,3). Der Frieden des verheißenen Messias gilt nicht nur dem Volk Gottes, sondern den Nationen und Völkern (Jesaja 2,4).

Die Klimakrise trifft uns alle, egal, ob wir jüdisch, christlich oder muslimisch glauben, uns an Buddha orientieren, naturreligiös empfinden oder säkular-humanistisch auf die Welt blicken. Wir stehen in der Gemeinschaft der Geschöpfe. Paulus spricht vom ängstlichen Harren der ganzen Schöpfung (Römer 8,18-22). Schmerz und Leiden der nichtmenschlichen Schöpfung dürfen uns nicht gleichgültig bleiben. Das Schicksal aller Menschen in der Ferne und in der Nähe ist uns anvertraut.

Nirgendwo in der Bibel heißt es: So sehr verachtete Gott die Welt, dass er für alle, die an ihn glauben, eine neue schaffen wird. In der Bibel heißt es vielmehr: So sehr hat Gott ,,die Welt" geliebt (Johannes 3,16). Im christlichen Zeugnis sollte das stets zu spüren sein.
 

3. WIR BRAUCHEN VERANTWORTUNG

Es waren die reichen Länder des Westens, die ungeheuer viel Rohstoffe verbraucht haben zu Zeiten, als sich dort jeweils über 90 Prozent wie selbstverständlich zum christlichen Glauben bekannten. Die jetzt schon spürbaren Folgen der Klimakrise wurden weitgehend nicht von der Weltgemeinschaft insgesamt, sondern von ihrem wohlhabenden, überwiegend christlichen Teil verursacht. Und die Folgen werden am stärksten von denjenigen erlitten, die diese Krise am wenigsten herbeigeführt haben.

Die Welt hat allen Grund, heute auf die Christenheit zu schauen. Sind wir uns unserer Verantwortung überhaupt bewusst? Es ist eine ganz einfache Frage der Gerechtigkeit. Tatsächlich wären wohl ganz andere Zahlungen und Erstattungen des Westens an die Länder des Südens wirklich angemessen. Es ist schon eine Schande, dass die Industriestaaten bislang so wenig Wiedergutmachung zu leisten bereit sind. Es ist höchste Zeit, dass sie wenigstens dies einhalten, wozu sie sich 2015 in Paris verpflichtet haben. Für die Christenheit im Westen sollte klar sein: Wir müssen unser Handeln verantworten, z.B. auch vor unseren christlichen Geschwistern im Süden. Weltweit haben viele den Eindruck, dass die Industrieländer in Europa und Nordamerika bis zur Stunde bemüht sind, die Entwicklung zu verharmlosen, die eigene Bevölkerung zu beschwichtigen und die besonders Betroffenen hinzuhalten. 

Worauf wird es ankommen? Darauf, dass wir Gott nicht fragen: .Soll ich meines Bruders Hüter sein?" (l. Mose 4,9 ), wie es Kain tat, als Gott nach seinem Bruder Abel fragte. Sondern darauf, dass wir Verantwortung übernehmen für unser Handeln. Dass wir aufhören, Evangeliumsverkündigung und öffentliche Verantwortung für diese Welt gegeneinander auszuspielen. Unsere Worte werden nie unabhängig von unseren Taten wahrgenommen werden, Es ist Zeit, sich der eigenen Verantwortung zu stellen. In der Bereitschaft, immer neu und weiter zu lernen. In der Sorge für unser gemeinsames Haus. Und vor allem: In Ehrfurcht vor dem Leben. In Ehrfurcht vor Gott.

Thorsten Dietz ist Professor für Systematische Theologie an der Evangelischen Hochschule TABOR in Marburg.



Kommentare

  1. Die meisten evangelikalen Christen sehen ihre Kernaufgabe und ihre Kernkompetenz in der Verkündigung des Evangeliums. Das führt dann oft dazu, dass sie sich aus gesellschaftlichen Fragen wie z.B. die von Dietz angesprochene Corona-Krise oder Klimakrise raushalten.

    Wie kann man das Evangelium wirksam verkünden? Wenn die Christen mit ihrer Botschaft Menschen erreichen wollen, dann müssen sie glaubwürdig sein, damit die Menschen ihnen Vertrauen schenken.
    Nicht ohne Grund waren schon die ersten Christen dafür bekannt, sich um die Gefährdeten, die Armen, Alten und Kranken diakonisch zu kümmern, und waren auch deswegen so attraktiv für die Menschen.

    Die Gefährdeten unserer Generation sind die Alten und Risikogruppen, die durch das Coronavirus gefährdet werden. Es sind die Millionen von Klimaflüchtlingen, die uns in den nächsten Jahrzehnten erwarten werden.
    Und es ist auch Gottes Schöpfung, die sich nicht selbst verteidigen kann, und auf unseren Schutz angewiesen ist.

    Ein Evangelium ohne Diakonie und gesellschaftliches Engagement ist saft- und kraftlos. Aus meiner Sicht ignoriert ein Christentum, welches sich gesellschaftlich irrelevant verhält, die eigenen Werte.

    Ich verstehe, dass sich manche Christen politisch raushalten wollen. Aber die großen politischen Fragen sind eben nicht nur Parteipolitik, sie sind gesellschaftliche Fragen der Gerechtigkeit, des Friedens und der Zukunft.
    Wer dazu schweigt, drückt sich um seine Verantwortung.

    Sollen Pfarrer und Prediger sich auch von der Kanzel zu diesen Themen äußern, obwohl sie innerhalb der Kirche umstritten sind? Vergrößert man dadurch nicht noch die Spaltungen innerhalb der Christenheit?

    Jedenfalls werden Kirchen und Gemeinden nicht darum herum kommen, sich diesen Herausforderungen unserer Generation zu stellen. Irgendwo muss die Diskussion innerhalb der Kirchen und Gemeinden geführt werden. Wenn man die Fragen totschweigt, werden die Konflikte und Spannungen irgendwann umso heftiger herausbrechen.
    Die ablehnende Reaktion vieler Christen auf die Corona-Maßnahmen und die Impfungen ist ein Beispiel dafür. Diese Reaktion ist ein Symptom dafür, dass viele Christen auch schon vor der Coronakrise ein ambivalentes, ungeklärtes Verhältnis zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und zu staatlichen und öffentlichen Institutionen hatten.

    Der Pfarrer ist für seine Gemeindeglieder immer noch eine gewisse Autoritätsperson mit einem Vertrauensvorschuss. Daher verstehe ich, dass viele Prediger mit gesellschaftlichen Botschaften vorsichtig sind. Doch ein Prediger sendet immer eine Botschaft, ob er will oder nicht. Schweigen ist auch eine Aussage. Und die Zuhörer sind durchaus in der Lage, die Botschaft zwischen den Sätzen zu verstehen.

    Auch bei theologischen Fragen muss der Prediger sich ja irgendwann trauen, seine Ansicht zu dem Thema von der Kanzel zu verkünden - wohl wissend, dass es viele theologische Kollegen und Leute in den Stuhlreihen gibt, die das ganz anders sehen.
    Es gehört auch Mut dazu, sich vor der Gemeinde verletzlich zu machen, sie mit auf den Weg der eigenen Suche zu nehmen, und gemeinsam Antworten zu finden. So kann vielleicht auch so manche Spaltung geheilt oder verhindert werden.

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  2. Wer in die USA schaut, entdeckt eine politisch sehr engagierte evangelikale Bewegung, die Spaltungen eher befördert.
    Doch anscheinend hat diese Bewegung ihren moralischen Kompass verloren. Ich will jetzt nicht ausführlich über die Ursachen reden, das führt hier zu weit. Ganz kurz gesagt - die Angst der Evangelikalen in den USA ist es, ihre dominante gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Und Trump hat es geschafft, sich ihnen als Retter in der Not zu verkaufen.
    Soll uns das eine Warnung sein, sich lieber gar nicht gesellschaftlich zu engagieren?
    Die erste Erkenntnis muss glaube ich sein, dass keiner von uns die absolute Wahrheit in gesellschaftlichen Fragen gepachtet hat - auch nicht die Christen.
    Mit dieser Bereitschaft, zu lernen, die auch Thorsten Dietz angesprochen hat, kann man unsere Gesellschaft viel konstruktiver voranbringen, als das die Evangelikalen in den USA tun.
    Und ich glaube, dass die Christen dazu viel Wichtiges zu sagen haben.

    Im Moment tobt ja der Krieg in der Ukraine. Es werden 5 - 10 Millionen Flüchtlinge erwartet. Wenn Kiev wie Grosny endet, dann werden wir 100 000 bis 200 000 Tote haben.

    Doch für die Flüchtlinge in aller Welt macht es nicht viel Unterschied, ob sie wegen den Bomben oder dem Klimawandel nicht mehr sicher leben können, und ihr Land verlassen müssen. Der IPCC Report spricht von bis zu 800 Millionen Klima- Flüchtlingen, wenn wir weiter so zaghaft agieren.

    Daraus folgt:
    Wer findet, dass der Krieg in der Ukraine aufhören muss, um unsägliches Leid zu verhindern, darf auch finden, dass der Klimawandel bekämpft werden muss, um noch viel mehr unsägliches Leid zu verhindern.

    Das Gute ist, dass z.B. der Abschied von Öl und Gas sowohl den Ukrainern als auch den Geschädigten des Klimawandels hilft.
    Wie Christian Lindner gesagt hat: Erneuerbare Energie ist Freiheitsenergie.

    P.S. Wenn Interesse besteht, kann ich die anderen Teile der Serie "Ehrfurcht vor dem Leben!" auch posten.
    Ich gehe mal davon aus, dass Thorsten Dietz nichts dagegen hat, wenn seine Gedanken Verbreitung finden :-)

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  3. Lieber Thomas,
    danke für den Hinweis zum Artikel von Thorsten Diez. Ich kann eigentlich gut mit seinen Gedanken mitgehen. Ich hatte dazu im Fach "Biblische Theologie der Mission" in Korntal auch hilfreiche Impulse zum Schöpfungsmandat für alle Menschen. Ich bin gleicher Meinung, dass dieser Aspekt in der Vergangenheit in der christlichen Welt zu wenig beachtet wurde. Und es braucht Zeit, dass christliche Theologen immer wieder den Auftrag der Bewahrung und Erhaltung der Schöpfung betonen. Diese Erkenntnis kommt nicht von heute auf morgen. In der Vergangenheit war das nicht so dringend. Ich hatte vor etlicher Zeit eine Predigt darüber wo es um "Die einzigartigkeit des Lebens" ging und habe auf unseren Auftrag hingewiesen. Eigentlich sollten wir Christen da Vorbild sein.
    Andererseits empfinde ich in Deutschland, dass Klimaschutz und Tierschutz so langsam religiös wird und es schon zu einer Sünde wird, wenn man Fleisch isst, auf eine Flugreise oder Kreuzfahrt geht, oder mehr als 1,5 Kinder hat. Ich bin deshalb ein schwerer Klimasünder :-( Ich bin trotzdem überzeugt, dass meine Kinder durch eine stabile Familie und gute Erziehung (hoffe ich doch ;-)), sie für die Menschheit und die Welt mehr gutes tun können, als wenn ich von jungen Frauen höre, die keine Kinder wollen, weil sie die Umwelt nicht dadurch verschmutzen wollen. Komisch. So nach dem Motto, rettet die Tiere, tötet den Menschen. Wo sind wir hingeraten? Es gibt garantiert bessere Wege, die Umwelt zu retten.
    Ich unterstütze die Gleichmachung von Mensch und Tier nicht, weil ich das biblische Schöpfungsbild vermitteln möchte. Für mich sind Tiere wunderbare Wesen über die wir als Menschen Sorge haben sollen. Das schließt aber nicht aus, dass wir sie als Nahrungsquelle nutzen dürfen. Der Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen und ist auch Geist. Wenn ich von Organisationen lese, die in Rumänien Straßenhunde "retten", wo man Pate von einem solchen Hund werden kann, man kann dafür spenden und sogar ein FSJ machen, um diese armen Straßenköder zu retten. Das hat für mich religiöse Züge angenommen. Solche Organisationen sind wie eine Missionsorganisation die Zuhause akzeptieren, wenn Millionen von Menschen abgetrieben werden. Für mich läge die Priorität viel mehr darin, Straßenkindern zu helfen und denen eine Stimme geben, die sich nicht wehren können. In Port Moresby hat man Straßenhunde mit Netzen eingefangen und in den nahen Sumpf den Krokodilen geworfen. Die brauchen ja auch was zum Fressen ;-), oder sie brachten sie zur Krokodilfarm. Wäre hier ein Skandal.
    Verstehe mich nicht falsch. Es ist nett, den Straßenhunden zu helfen und das Gefühl zu bekommen, man tue der Welt etwas Gutes. Für mich sind die Werte aber völlig verschoben und in manchem ist die Zivilisation etwas Ver-rückt geworden.
    Interessant ist aber, und da werde ich in nächster Zeit eine Predigt vorbereiten, die Menschen sehnen sich nach dem Paradies. Irgendwie ist es in uns hineingelegt worden, leider aber verloren gegangen. Wir sehnen uns nach dem Paradies, nach Frieden, nach einem Leben, wo alles Gut und OK ist.
    Ich habe zu wenig Glaube und Vertrauen in die Menschheit, dass wir das hinkriegen. Der Krieg in Ukraine zeigt uns wie weit wir davon weg sind. Der Mensch ist nicht besser geworden. Bei aller Bemühung für Umweltschutz und der Erhaltung der Tierarten, warte ich auf den Friedensfürst, der alles neu machen wird. Das heißt aber nicht, dass uns als Christen der Zerfall dieser Welt egal sein soll. Trotzdem denke ich, dass wir nicht im Stande sind, sie zu retten. Da brauchen wir eine Neuschöpfung.
    Deshalb ist für mich das Missionsmandat dem Schöpfungsmandat übergeordnet, weil man hier an die Wurzel des Übels rankommt. Schon früher hat man gesagt: "Selbst die Kuh im Stall hat gemerkt, dass der Bauer sich bekehrt hat." Weil er nicht mehr fluchte und sie nicht mehr schlug :-). Es war in PNG auch feststellbar, wenn Menschen sich bekehrten, dass sie mehr auf ihre Hygiene und das Sauberhalten der Umgebung achteten.
    So, genug für heute.

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  4. Hab gerade das Editorial von Idea gelesen und dachte, das passt ein bisschen zum Thema. Es geht um die Grünen, die manchmal etwas idealistische Vorstellungen haben.
    "Liebe Leserin, lieber Leser, als die Grünen am Abend des 23. Februar zu Bett gingen, war die Welt noch in Ordnung. Wind und Sonne würden das Land in eine friedliche Zukunft tragen, in der glückliche Bio-Bauern nachhaltige Vollwertkost produzierten …
    Aufgewacht sind die Grünen dieser Tage in einer Welt, in der ihr eigener Wirtschaftsminister sich artig vor katarischen Scheichs verbeugt und herzlich „Danke“ sagt für versprochene Gas- und Öl-Lieferungen.

    Freie Schurken-Wahl
    Es gehört zu den größeren Ärgernissen, dass die unbeschwerten Kinder der „Generation Sonnenblume“ im Amt lernen, was Normalbürger und andere Realisten schon lange wussten: Die Welt ist kein Ponyhof. Wer die einheimische Kohle nicht verbrennen und die NordseeGasfelder mit Rücksicht aufs Wattenmeer nicht ausbeuten will, hat freie Schurken-Wahl bei den Energielieferanten. Von Venezuela bis zum Arabischen Golf. Immerhin
    ist man weniger abhängig, wenn man sich nicht in die
    Fänge nur eines Großhändlers begibt.
    Es ist nicht nur die Energie-Flausen-Blase, die mit
    dem Ukraine-Krieg zerplatzt ist: Je mehr Felder wir mit
    Solar-Paneelen zustellen, desto schmaler wird Hans, der
    Küchenmeister. Bio-Landbau (60% Ertrag im Vergleich
    zum konventionellen) verknappt ebenfalls. Sogar Waffen
    könnten sinnvoll sein, wenn man den globalen Übeltätern nicht ausgeliefert sein und die eigenen Ideale
    zumindest lokal begrenzt hochhalten will.

    Sympathisch, aber weltfremd
    Es sind nicht nur die Grünen, die jetzt bitter aus dem Schlaf der Vernunft (siehe Francisco de Goya) hochschrecken. Als Kanzlerin a.D. Angela Merkel 2013 einen Bürgerdialog mit Themen-Voting abhielt, kam das wissenschaftliche Begleitgremium zu dem alarmierenden
    Befund, dass die Deutschen die Wurzeln ihres eigenen
    Wohlstands nicht mehr kennen. Sie haben zig Ideen zum
    sozialen Verteilen und sorgen sich nicht ums Erwirtschaften. Sie wollen saubere Energie und halten die physikalischen Grenzen ihrer Beschaffung für einen Vorwand.
    Und natürlich ist die Welt friedlich, wenn wir es sind.
    So sympathisch dieser Idealismus ist, so weltfremd
    war er schon immer. Wer die Stärke des Rechts gegen das
    Recht des Stärkeren durchsetzen will, muss selbst stärker
    sein. Jahr um Jahr reiste Merkel nach China, pries den
    Multilateralismus und faire Handelsregeln. Inzwischen
    hat China unsere Stahlindustrie ruiniert und raubkopiert
    lächelnd weiter. Im UN-Menschenrechtsrat sitzen mehr
    Unholde als Demokraten, und Putin lacht sich ins
    Fäustchen.
    Damit keine Missverständnisse aufkommen: Man
    muss beim schmutzigen Lauf der Dinge nicht mittun,
    aber man muss sie ernst und zur Kenntnis nehmen.
    Aufwachen ist dazu schon ein guter Anfang. p
    Die Welt ist kein Ponyhof
    Ralf Schuler
    ist Leiter der Parlamentsredaktion von BILD.
    So sympathisch dieser Idealismus ist,
    so weltfremd war er schon immer.
    — Ralf Schuler

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  5. Noch eine persönliche Überzeugung: ich finde, Deutschland sollte wieder zu Kernenergie zurückkehren, wenigstens für die nächsten Jahre wieder ein paar moderne aufbauen. Gleichzeitig aber an erneuerbare Energien forschen. Das hatte ich schon vor der Ukraine Krise empfunden. Gas von Russland fand ich nie gut.
    Mir ist aufgefallen, dass die Grünen in Wohlstandszeiten mehr Stimmen bekommen. Wenn Krisen da sind, dann haben die konservativen Parteien eher Zulauf. Damit will ich nicht sagen, dass alles schlecht ist, was die Grünen machen. Ich unterstütze manche Ideologie einfach nicht. Aber das kannst du dir bestimmt denken.

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  6. Sorry, zum Auftrag der Christen ist mir noch was wichtiges eingefallen. Wir verstehen, dass wir in einer Zwischenzeit leben. In dieser Zeit sind wir Vertreter des Himmelreichs (Lehre von Jesus, Bergpredigt, Gleichnisse, usw). Christen wollen die Prinzipien und Standards des Himmelreichs durch den Geist Gottes ausleben. Es gelingt ihnen sicherlich nicht immer so gut. Aber Jesus sagt, "Das Himmelreich ist naheherbeigekommen" und wir laden zu diesem "noch" unsichtbaren Himmelreich ein. In dieser Zwischenzeit sind wir Teil dieses Himmelreichs, seine Botschafter hier auf Erden, Gesandte. Wir warten aber auf die Vollendung, wenn der Friedensfürst kommt. Wenn dann auch das Seufzen der Schöpfung ein Ende nimmt. Dann wird eine Neuschöpfung das Himmelreich vollendet. Deshalb ist für mich als Christ das Schöpfungsmandat wichtig, aber nicht das wichtigste ;-)
    So, ich glaube, jetzt sollte es mal vorerst reichen.

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  7. Hier noch von Johannes Hartl zu Kinderkriegen:
    https://www.youtube.com/watch?v=fhIb7KCJ1aM

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  8. Ich las zufällig ein passender Flyer zum Thema von George Verwer: https://georgeverwer.com/wp-content/uploads/2021/12/Climate-Change.pdf

    Dazu passt eine wahre Geschichte zu dem internen Problem des Menschen: Die Meuterei auf der Bounty und das Paradies auf Pitcairn (eher stichpunktartig).
    Ende 18 Jhd. Sie segelten im Auftrag des Königs von England, waren auf Tahiti, nun hat sich Fletcher gegen den Kapitän gewandt und ist ihn mit einigen Matrosen losgeworden, weil die Arbeiter sich in Tahiti Frauen nahmen und nun wieder zu ihnen zurückwollten. Die Disziplin litt sehr. Der Kapitän segelte 41 Tage auf See im kleinen Boot und kam nach Timor, Indonesien, dann England. Dort meldete er die Meuterei.
    Die Bounty ging zurück nach Tahiti, aber weil die Mannschaft nun unter Todesstrafe stand, konnten sie nicht dort bleiben, sie segelten mit den Frauen von dort weg. Dann fanden sie die Insel Pitcairn. Es war auf der damaligen Seekarte falsch eingezeichnet, so konnte sie niemand finden. Sie hatten nun das Paradies gefunden. 😉 Hier waren sie sicher, keine konnte sie finden. Hier auf Pitcairn würde ihr Traum von Freiheit und Glück erfüllen… Das war doch auch mit Adam und Eva so, oder mit Noah.
    Zuerst sorgloses Leben, wie im Schlaraffenland. Keine Raubtiere, keine Sorgen, kein Stress, wie ständiger Urlaub. Aber bald schon wurde die Insel wie ein eintöniges Gefängnis. Sie konnten ja nicht mehr weg. Die Schnapsflaschen des Schiffes machten die Runde. Die Tahitianer fühlten sich benachteiligt. Die Männer wurden immer gereizter. Als die Frau eines weißen Mannes verunglückte, nahm er einfach die Frau eines Tahitianers. Welches Unrecht! Voller Wut nahmen die Tahitianer Gewehre und erschossen etliche Weißen, diese wiederum rächten sich und erschossen alle Tahitianischen Männer. Dann fand einer heraus wie man Schnaps herstellt, sie waren ständig betrunken und machten den Frauen und Kindern das Leben zur Qual. Am Ende überlebten nur zwei Männer. Sie besannen sich, warum hatten sie sich das angetan, sie hatten doch das Paradies gefunden. Auf der Suche nach Antworten, fanden sie die alte Schiffsbibel und lasen darin. Dort fanden sie Antworten. Am Ende war nur noch John Adams, zehn Frauen und 22 Kinder übrig. John fand heraus, dass Jesus Christus für ihn am Kreuz starb und nahm die Vergebung von Gott an, und sie versammelten sich täglich, um aus Gottes Wort zu lesen. Langsam kehrte wieder Hoffnung auf die Insel.
    Ich habe im Internet recherchiert und fand heraus, dass die Adventisten dort Fuß fassten, und einige Zeit ging es gut, aber mit der Zeit verfiel die Insel wieder der Trunksucht und viele Missbrauchsfälle, Spiritismus wurde verübt. Der Hang zu Bösen ist irgendwie ständig in uns, wenn wir nicht darüber wachen. Es wird kein wirkliches Paradies geben."

    Ich engagiere mich gerne in einem gesunden Maß für Umweltschutz, ohne der Illusion zu verfallen, dass die Welt so wie sie ist, noch wirklich zu retten ist.

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    1. Hallo Torsten,
      du sagst:

      Ich habe zu wenig Glaube und Vertrauen in die Menschheit, dass wir das hinkriegen. Der Krieg in Ukraine zeigt uns wie weit wir davon weg sind. Der Mensch ist nicht besser geworden. Bei aller Bemühung für Umweltschutz und der Erhaltung der Tierarten, warte ich auf den Friedensfürst, der alles neu machen wird. Das heißt aber nicht, dass uns als Christen der Zerfall dieser Welt egal sein soll. Trotzdem denke ich, dass wir nicht im Stande sind, sie zu retten. Da brauchen wir eine Neuschöpfung.
      Deshalb ist für mich das Missionsmandat dem Schöpfungsmandat übergeordnet, weil man hier an die Wurzel des Übels rankommt.
      ...
      Ich engagiere mich gerne in einem gesunden Maß für Umweltschutz, ohne der Illusion zu verfallen, dass die Welt so wie sie ist, noch wirklich zu retten ist.


      Das klingt ziemlich pessimistisch...
      Du bist ja nicht allein mit deinem Pessimismus. Wenn sich die Menschheit nicht bald etwas mehr anstrengt mit dem Kampf gegen Klimawandel und Artensterben, dann wird es wirklich ziemlich schlimm werden.

      Der schlimmste anzunehmende Fall ist ein Szenario, bei der schon in einigen Jahrzehnten so viele Kipp-Punkte im Klimawandel erreicht werden, dass sich die Erwärmung gar nicht mehr aufhalten lässt, und wir in einigen Jahrhunderten bei 5 - 8 Grad mehr landen werden, und einem Meeresspiegel, der um 50 bis 80 Meter höher ist.

      Das bedeutet nicht unbedingt, dass die Menschheit aussterben wird. Aber die Bevölkerung wird dramatisch zusammenbrechen, und die Lebensweise vieler wird wieder wie im Mittelalter. (Die Leute in PNG werden klar im Vorteil sein, denn sie wissen noch, wie das geht :-)

      Es wird ein Massen-Aussterben geben, vergleichbar mit dem Massensterben vor 55 Millionen Jahren während des Paläozäns und des PETM. Auch viele unserer Nutzpflanzen werden nicht mehr nutzbar sein.

      Ich glaube ich allerdings nicht, dass dieses Schicksal unvermeidlich wäre, oder dass die Menschheit nicht lernfähig sei.

      Sicher, unsere genetische Grundausstattung, unsere Bedürfnisse und Emotionen, werden sich nicht so schnell ändern. (In deinen Worten: "Der Mensch ist nicht besser geworden")

      Aber ein herausragendes Merkmal der Menschen ist, dass viele unserer Verhaltensweisen nicht angeboren, und daher änderbar sind. Wir sind durchaus lernfähig. Insbesondere wie wir wirtschaften, und wie wir unsere Gesellschaft organisieren, ist höchst variabel. Man schaue sich nur an, wie atemberaubend sich Wirtschaftsformen und Gesellschaftsformen über die letzten 10.000 Jahre verändert haben.

      Wir haben schon in der Vergangenheit große Krisen erfolgreich bewältigt.

      Weil du den Krieg in der Ukraine erwähnst - selbst aus Weltkriegen sind wir geläutert hervorgegangen. Das Erbe des 2. Weltkrieges, das Völkerrecht, ist quicklebendig, wie man an der weltweiten Unterstützung für die Ukraine sieht. Putin wird diesen Kampf verlieren - vielleicht nicht militärisch in der Ukraine, aber spätestens in einigen Jahren, sobald die Sanktionen ihr Werk getan haben. Hitler war schlimmer als Putin, und den haben wir (die liberalen Demokratien) auch besiegt. Dazu nötig ist allerdings Entschlossenheit.

      Die Geschichte der Demokratie selber ist ein eindrückliches Beispiel dafür, dass wir Menschen in der Lage sind, aus vergangenen Erfahrungen zu lernen, und unser Zusammenleben besser zu organisieren.
      Auch Umweltkatastrophen und Pandemien haben wir schon erfolgreich verhindert und bewältigt.

      Dass die Welt nie ein perfektes Paradies sein wird, dass ist doch allen vernünftigen Menschen klar.
      Es geht beim Klimaschutz nicht darum, ein utopisches Paradies zu erschaffen, sondern konkret schlimmeren Schaden abzuwenden.

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    2. Noch einige Worte zu George Verwer.
      Verwer sagt: "these terrible events — fires, floods and many more — have been happening for thousands of years."

      Aus diesen Satz und dem Rest des Flyers scheint es, dass er die Dimension des Klimawandels noch nicht richtig verstanden hat. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind noch gar nicht richtig da. Im Gegenteil - die letzten 10.000 Jahre waren geradezu paradiesisch, was die Stabilität des Klimas angeht.

      Verwer erwähnt das Buch "Factfullness" von Hans Rosling. Ich habe es zwar nicht gelesen, aber eine Zusammenfassung davon.

      Einerseits behauptet Verwer, dass die Welt immer schlimmer wird: "massive growth of abuse among women and children? Have you ever studied the global arms industry and all the corruption, crime and death connected with it?"

      Andererseits zitiert er Hans Rosling: "why we are wrong about the world and why things are better than you think."

      Hans Rosling hat Recht: Es gab noch nie so viele Menschen, die so gut ernährt sind, so gesund sind, so friedlich leben, und so alt werden. Es sterben heutzutage 20 bis 40 Mal weniger Menschen an Gewalttaten als im Mittelalter.

      Hans Rosling sagt aber nicht, dass das so bleiben muss.
      Das kommt darauf an, ob wir unsere Lebensgrundlagen bewahren oder nicht.
      Sobald das Essen knapp wird, werden die meisten Menschen ziemlich rücksichtslos - ich vermutlich auch.

      Ich teile Verwers Appell:
      Will you consider your internal climate? Love, Grace, Forgiveness, Discipline and a relationship with the Living God and your fellow man: this is the true hope for Planet Earth.

      Dieser Appell wird aber nur einen relevanten Unterschied für den Klimawandel machen, wenn er auch in konkreten Verhaltensänderungen mündet. Wir haben noch 5 - 10 Jahre, um die Weichen zu stellen, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Das "internal climate" zu verbessern, ist zwar lobenswert, das allein spart aber kein bisschen CO2 ein.

      Jakobus sagt:
      Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten?
      Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen?
      So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot.

      Unsere Brüder und Schwestern sind die Menschen in den Weltregionen, die sich bald nicht mehr selbst ernähren können, wenn wir reichen Christen im Westen weiter so rücksichtslos sind.

      Der Verkehrssektor inklusive Fliegen ist für 14% der Treibhausgase verantwortlich.
      Stromerzeugung und Heizen: 32%
      Industrie: 21%
      Globale Tierhaltung und Landwirtschaft: ca 25%

      Und da kommen wir eben doch wieder auf die von dir angesprochene fleischarme Ernährung.

      Was im privaten Bereich noch CO2 einspart:
      Ökostromtarif, PV aufs Dach, Gebäude dämmen und mit Wärmepumpe heizen, Mobilität im Alltag und in den Urlaub umstellen (wenn Fliegen wirklich gar nicht vermeidbar ist, dann bei atmosfair etc. kompensieren).

      Löschen
    3. Zum Thema Atomkraftwerke und Erneuerbare Energien:

      Ich bin auch dafür, bestehende Atomkraftwerke laufen zu lassen, so lange es sicherheitstechnisch vertretbar ist.

      Strom aus neuen Atomkraftwerken ist jedoch ca. 4 Mal so teuer wie Ökostrom.

      Ökostrom Herstellung kostet inklusive alles durchschnittlich ca. 8 cent/kwh,
      Atomstrom aus neuen Kraftwerken eher ca. 30-40 cent.

      Man kann es auch an den Investitionskosten der Anlagen pro kwh sehen:
      Windkrafträder ca. 3 cent, (Offshore ca. 5 cent)
      Atomkraftwerke 13 - 20 cent

      Alle wesentlichen Komponenten für Ökostrom sind nicht nur erforscht, sondern auch schon in der Praxis in Betrieb: die Erzeuger, die HGÜ Leitungen für ein europäisches Netz, das Lastmanagement, die Regelkraftwerke, die Speicher, die Wasserstoff-Elektrolyse, die Herstellung von synthetischem Treibstoff, die intelligente Netzsteuerung.

      Wir haben bei der Energiewende kein Forschungsproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Der Ausbau müsste ca. um den Faktor 10 schneller gehen, wenn wir in 15 oder 20 Jahren damit fertig sein wollen.


      Im Geiste von George Verwers Appell appelliere ich jetzt auch an dein Verantwortungsgefühl:

      Im Kampf gegen den Klimawandel ist es nötig, dass wir alle entschlossen an einem Strang ziehen. Und ich sehe Anzeichen, dass das weltweit immer mehr geschieht. Selbst China macht beim Klimaschutz mit. Fridays for Future ist eine weltweite Bewegung. Das 1.5 Grad Ziel von Paris gilt.

      Die Frage ist, ob die Christen weltweit sich in tatenlosem Fatalismus ergeben, oder ob sie entschlossen mithelfen oder sogar Vorreiter werden, um Schlimmeres zu verhindern.

      Oder persönlicher und provokativer formuliert:
      Willst du beim Erhalt unserer Lebensgrundlagen als Bremser oder als Vorbild dienen? Was wirst du deinen Kindern mal antworten, wenn sie dich in 10 oder 20 Jahren fragen, was du damals so gemacht hast?

      Zur Polemik Ralf Schulers eine Replik von Bernd Ulrich in der ZEIT :

      Der Gipfel der Heuchelei
      Konservative sehen in der energiepolitischen Zeitenwende ein Scheitern angeblicher grüner Hypermoral. Dabei geht es um den Konkurs der Realpolitik von Union und SPD.

      https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-03/ukraine-krieg-debatte-die-gruenen-waffenlieferungen-erdgas

      weitere Quellen:
      https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/klima-und-energie.html

      https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/kosten-atomenergie-kernkraft-101.html

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  9. Der Hinweis zu Kernkrankwerken ist gut und ausgewogen. Grundsätzlich bin ich gerne Optimist. In Fragen der Zukunft und wie wir die Welt retten wollen frage ich mich manchmal, welche Investition sich lohnt und wirklich was bringt, und da muss man auch realistisch bleiben.
    Aber wie schon erwähnt, das hat viel mit dem Weltbild zu tun. Für mich ist die Welt und das Universum nicht alles was ist und der Hinweis, dass man durch eine Verbindung mit unserem Schöpfer in ein unsichtbaren bleibendes Reich eintritt, beflügelt mich viel mehr. Ich glaube an eine Verwandlung und an eine Neuschöpfung, da es schon mal geschehen ist (anhand meiner Logik aus den Argumenten und Hinweisen zu einem Glauben an Gott, oder wie es Braxton Hunter "The CORE FACTS" nennt). Bis es soweit ist, engagiere ich mich gerne für das Wohl des Menschen holistisch, nach Geist, Seele und Leib.

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    1. Mit deiner Bemerkung, dass die Neuschöpfung schon mal geschehen ist -

      Beziehst du dich darauf, dass die Welt, wie in der Schöpfungsgeschichte in Genesis beschrieben, schon mal geschaffen wurde?

      Oder beziehst du dich darauf, dass Christen jetzt schon zur neuen Schöpfung gehören, diese Neuschöpfung aber noch nicht vollendet ist?

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    2. Danke, dass du nachfragst. Hier meinte ich die Erschaffung dieser Erde durch zielgerichtete Schöpfung (egal ob durch lange oder kurze Zeiträume). Wir wissen ja nicht, ob es vorher schon eine andere Schöpfung gab. Laut 1. Mose 1,1 heißt es, sie war wüst und leer. Das Wörtchen "war" könnte auch "wurde" bedeuten. Wenn das so wäre, dann hätte es vorher schon mal eine Schöpfung gegeben, die aus irgendeinem Grund kaputt ging. Oder es war die erste Schöpfung. Keiner weiß es. Mit den CORE FACTS von Braxton Hunter meinte ich die Argumente, die für mich starke Hinweise auf den Glauben an Gott sind.
      C = Everything that begins to exist has a cause
      O = Order (Feinabstimmtung)
      R = Rules (moralisches Argument)
      E = Experiences mit Gott

      F = Fatal crucifixion
      A = Appearences (leere Grab und Erscheinungen)
      C = Committed disciples until death
      S = Salvation to all (Veränderung auch jetzt)

      Andererseits hast du Recht. Christen glauben, dass sie in das unsichtbare Reich Gottes im Glauben eingetreten sind (so als Samenkorn in sich). Sie glauben, dass sie Himmelsbürger sind, die aber Repräsentanten des Christus hier auf Erden sind, um als Botschafter ihre Heimat zu vertreten. Somit wäre das auch guter Gedanke. Sie sind Teil der Mission Gottes, um als Licht in dieser Welt Menschen zur Versöhnung zu bringen. Sie leben aber im Glauben der zukünftigen Dingen.
      "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. In diesem Glauben haben die Alten Gottes Zeugnis empfangen. Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist."
      Weil die ersten CORE für mich sehr logisch und schlüssig sind, vertraue ich darauf, dass es mal eine Neuschöpfung geben wird, wie es nicht nur Jesus sagt, sondern auch in der Offenbarung steht: "Ich werde einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen."
      Paulus ist erfüllt von dieser Hoffnung: "Denn unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig." Ich glaube, dass die Neuschöpfung ganz ähnlich wie diese sein wird, so eine Art Wiederherstellung des Originalen, halt ohne Böses. Das wird besieht sein, Gerechtigkeit wird herrschen. Alles wird Gut :-)

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    3. Du schreibst:

      In Fragen der Zukunft und wie wir die Welt retten wollen frage ich mich manchmal, welche Investition sich lohnt und wirklich was bringt, und da muss man auch realistisch bleiben.


      Für mich bedeutet "realistisch":

      Wir warten seit ca. 2000 Jahren auf die Neuschöpfung, und niemand weiß, wie viele 1000 Jahre es noch dauern wird.

      Realistischerweise sind die Umstellungen bei der Energiewende und bei der CO2-Neutralität kleine Kosten, im Vergleich zu den riesigen Folgekosten und Verlust an Menschenleben, wenn wir so weitermachen.

      Wollen wir wirklich riskieren, dass wir auf unabsehbare Zeit mit den Folgen eines fast ungebremsten Klimawandels leben müssen?

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  10. Ich kann diese Gedanken gut nachvollziehen, wenn man den Gott-Faktor ausschließt. Aber für Wesen außerhalb von Raum und Zeit sind 2000 Jahre wie 2 Tage. Abraham musste lange warten auf die Erfüllung der Verheißung. Kairos ist etwas geheimnisvolles, aber spannendes. Es gibt nur eine Antwort, warum Gott so lange wartet. Er hat Geduld mit den Menschen und will nicht, dass jemand verloren geht.
    Meiner Meinung nach gibt es ziemlich klare Zeichen, die mittlerweile eher für ein nahes Ende dieser Zeitrechnung hindeuten:
    - das jüdische Volk stirbt wie durch ein Wunder nicht aus.
    - es entsteht ein kleiner israelischer Staat (der Feigenbaum wird blühen), der sich in jeder Hinsicht mit der industriellen Welt behaupten kann.
    - die Israeliten sammeln sich wieder (wird im AT immer wieder vorausgesagt).
    - das Evangelium wird in der ganzen Welt verkündigt
    Das sind für mich so grobe Raster, die für mich auf ein Ende hindeuten.

    Deshalb könnte es durchaus sein, dass man unter Christen kaum jemand findet, der etwas "verbissen" Klimaziele verfolgen muss, weil er mit einer anderen Realität rechnet. Und das könnte sie in Zukunft vielleicht noch verhasster machen. Ich weiß nicht.

    Ihre Gelassenheit kommt vielleicht auch von solchen Aussagen wie:
    Ps 106,26: "Vor langer Zeit hast du alles geschaffen, Himmel und Erde sind das Werk deiner Hände. Sie werden vergehen, du aber bleibst. Wie alte Kleider werden sie zerfallen, wie ein abgetragenes Gewand legst du sie ab und wechselst sie aus."

    Luk 21,33: "Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber haben für immer Bestand."

    Rö 8,22-24: "Wir wissen ja, dass die gesamte Schöpfung jetzt noch leidet und stöhnt wie eine Frau in den Geburtswehen. Aber auch wir selbst, denen Gott bereits jetzt seinen Geist als Anfang des neuen Lebens gegeben hat, seufzen in unserem Innern. Denn wir warten voller Sehnsucht darauf, dass Gott uns als seine Kinder zu sich nimmt und auch unseren Körper von aller Vergänglichkeit befreit. Darauf können wir zunächst nur hoffen und warten, obwohl wir schon gerettet sind" und ff.

    Ich betone nochmal: dies rechtfertigt niemals eine gleichgültige Haltung gegenüber Umweltschutz. Christen könnten/sollten da mehr tun. Absolut. In manchen Dingen wird aber meiner Ansicht übertrieben und dann nimmt es religiöse und ideologische Züge an. Die Augen des Glaubens rechnen mit anderen für sie realistischen Dingen, die für andere Unsinn sind. Das kann ich akzeptieren und muss es stehen lassen.

    Die Frage bleibt trotzdem im Raum: kann man das Ende aufhalten? Ich meine Stephen Hawkings soll gesagt haben, dass seiner Schätzung nach die Erde nur noch gute 100 Jahre alt werden wir und wir uns einen anderen Planeten aussuchen müssten. Da reden wir nicht mehr von Tausenden Jahren! Ich meinte, er erwähnte nicht nur Klima, sondern auch Asteroideneinschläge und astrophysische Argumente u.a. Das deutet stark auf Apokalypse hin, und die Sehnsucht nach dem Paradies --> die Bibel redet mit ganz einfachen Worten darüber ;-)

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    1. Ja, dieses Zitat von Stephen Hawking hast du schon mal gebracht. Ich habe damals auch schon darauf geantwortet:

      Sagte Stephen Hawking das Aussterben der Menschheit und die Wiederkunft Jesu in 100 Jahren voraus?


      Stephen Hawking sagte nicht das Aussterben der Menschheit als unausweichliche Tatsache vorher.
      Im Gegenteil, er hoffte sehnlichst, dass die Menschheit nicht aussterben wird, und er machte Vorschläge, wie man das Aussterben vermeiden kann, z.B. im Kampf gegen den Klimawandel. Als Astrophysiker hoffte er natürlich auch, dass die Menschheit den Sprung ins All schaffen wird.
      Und die Zeitangabe "100 Jahre" ist nicht als Datum des Aussterbens gemeint.
      Er meint, dass wir in 100 Jahren anfangen sollten, andere Planeten zu besiedeln. Manchmal redet Hawking auch von 1000 Jahren, oder wiederum von 600.
      Es geht ihm darum, dass wir nicht mehr unendliche viele Jahrhunderte haben, um die globalen Probleme zu lösen.
      https://futurism.com/stephen-hawking-humans-must-leave-earth-within-600-years

      Ok, sowohl Stephen Hawking als auch die ersten Christen im Neuen Testament sehen eine Zeit der Katastrophen voraus.

      Manche Christen glauben, dass diese Katastrophen die Wiederkunft Jesu einläuten.

      Stephen Hawking hofft, dass die Menschheit noch rechtzeitig zur Vernunft kommt, damit die Katastrophen soweit wie möglich abgemildert werden können.
      In diesen Überlegungen Hawkings kann ich keine Voraussage für die Wiederkunft Jesu erkennen.

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    2. Die nahe Erwartung der Endzeit gab es unter Christen in allen Generationen. Auch Martin Luther hat geglaubt, dass die Endzeit nahe ist.

      Immer wenn Ereignisse von weltgeschichtlicher Bedeutung passieren, projizieren Christen dass gern auf apokalyptische Aussagen in der Offenbarung oder anderen Stellen des NT.
      In den vergangenen Jahrzehnten waren das z.B. die Weltkriege, die Gründung der EU, die Einführung des Euro, die Jahrtausendwende, die Coronakrise etc.

      Natürlich ist die Geschichte des Judentums sehr speziell, aber so unvergleichlich, wie Christen das sehen, ist sie dann doch nicht.

      Es gibt auch andere Jahrtausende alte Volksgruppen, die kürzlich zu Nationalstaaten geworden sind, z.B. die Geschichte von Malta.
      Völker und Staaten kommen und gehen, und das Judentum macht da keine Ausnahme.
      Die Chinesen können auf eine deutlich längere und ununterbrochene Geschichte zurückblicken als die Juden.

      Und wenn der Staat Israel mal nicht mehr sein sollte, wird der jüdische Einfluss auf die Weltgeschichte trotzdem weiterleben - so wie auch die griechischen Denker in der christlichen Theologie und später in der Renaissance weiterleben, obwohl das griechische Weltreich schon lange untergegangen ist, und zwischendurch auch der griechische Staat nicht mehr existierte.

      Daher halte ich es schon für etwas gewagt, aus der Entstehung des Nationalstaates Israel auf die Endzeit zu schließen. Ich fürchte, diese Aussage wird so enden wie alle bisherigen Endzeitprophetien: Leider falsch.

      Ich glaube aber auch, wie du, dass die kommenden Jahrzehnte eine Zeit voller Krisen sein werden.
      Das sind immer Zeiten, wo Weltuntergangspropheten vermehrten Zulauf erhalten. Leider tragen diese Untergangspropheten wenig bis nichts dazu bei, die Krisen konstruktiv zu bewältigen.

      Quellen:
      https://www.bw24.de/wissen/stephen-hawking-physik-menschheit-ueberleben-100-weltall-welt-ende-erde-unbewohnt-91014163.html

      https://erkenntnisgewinne.blogspot.com/2020/01/sagte-stephen-hawking-das-aussterben.html

      https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/151302/kurze-geschichte-der-apokalyptik/

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    3. Danke für die rege Diskussion. Ich bin gerade öfters morgens früh wach und habe etwas Zeit ;-). Vielleicht ist es deshalb, weil wir am Montag ein Waisenhaus mit 43 Kindern aus der Ukraine in unserem Freizeithaus von unserer Freikirche aufnehmen, und meine Gedanken kreisen um die Vorbereitungen. Wir sind gespannt. Das Waisenhaus ist Teil von diesem Werk (Youtube unter: Einsatz in der Ostukraine: Ein Pastor zwischen den Fronten (SPIEGEL TV für ARTE Re:) Sehr interessant, und ein sehr bemerkenswerter Mann, der dort einen krassen Unterschied macht. Sein Diakon wurde vor ein paar Tagen in Maliupol erschossen. Das Waisenhaus dort ist dann auf Schleichwegen geflohen. Aber das ist nicht Thema dieses Bloggs ;-).

      Ich verstehe die Gedanken zur Endzeit und Apokalypse und wie sie in den Artikeln erklärt und gedeutet werden. Es gab unter den Christen auch die skurrilsten Vorstellungen und manchmal maßgenaue Deutungen über das was kommen oder geschehen soll. Da nehme ich einen bewusst nüchternen Abstand davon und will vorsichtig sein.

      Es stimmt, und es ist auffallend, dass die Christen zu jeder Zeit in der Naherwartung ihres Herrn gelebt haben und alle haben ihre Zeit als die letzte gedeutet. Andererseits sehe ich das positiv, weil eine bereite Haltung einen wach und frisch im Glauben hält.

      Wenn ich über das Ende rede, dann nenne ich gerne Eckpunkte, die ich aus der Schrift erkenne, die eher zu einem Gesamtbild gehören:
      - es gibt viele Verbesserungen und Entwicklungen in dieser Welt, dennoch steuert sie eher in ein Chaos zu (Umwelt, Armut, Hunger, Erdbeben, Naturkatastrochen, ...)
      - Jesus, der Friedensfürst wird wieder kommen. Keiner weiß wann. Zeichen sollen mit Vorsicht gedeutet werden. Wir sollen wach und bereit sein.
      - Das israelische Volk ist für mich schon ein sehr bemerkenswerter Hinweis und sticht auffallend heraus, das so zufällig mit den Prophezeiungen zusammenpasst.
      - Es wird ein Endgericht geben.
      - Das Böse wird besiegt.
      - Gerechtigkeit wird hergestellt.
      - Es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben.
      - Menschen, die mit Gott leben wollen, werden in seinem Reich leben.
      - Menschen, die nicht mit Gott leben wollen, werden getrennt von ihm sein. Die Entscheidung liegt bei jedem.

      Schon krass, dass wir uns über solche Dinge Gedanken machen, dass wir gut leben wollen, dass wir unseren Kindern ein gutes Erbe hinterlassen wollen, dass wir das in der Ukraine als Ungerecht und gemein empfinden, dass wir nach Gerechtigkeit hungern und uns darum sehnen, dass alles Gut wird ... wenn wir doch nur aus Materie bestehen und im Nichts enden, dann sollte es konsequenterweise eigentlich allerlei sein. Ist es aber nicht. Sorry, wenn ich wieder anfange zu philosophieren ;-). Mich macht es nachdenklich und ich kann es nicht verdrängen.

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    4. dass wir nach Gerechtigkeit hungern und uns darum sehnen, dass alles Gut wird ... wenn wir doch nur aus Materie bestehen und im Nichts enden, dann sollte es konsequenterweise eigentlich allerlei sein. Ist es aber nicht.

      Auf GAANZ lange Sicht, wenn in vielen Milliarden Jahren der Kosmos entweder wieder implodiert, oder alle Sterne sich auf den absoluten Nullpunkt abgekühlt haben, ist es tatsächlich egal.
      Bis dahin wird es die Menschheit aber schon lange nicht mehr geben.

      Wenn wir also davon reden, das etwas für uns Bedeutung hat (z.B. unsere Mitmenschen, unser Gerechtigkeitsempfinden), dann immer nur in dem begrenzten Zeitraum der menschlichen Existenz.
      Und innerhalb dieser Zeitspanne ist es nicht egal, weil wir nun mal diese Liebe zu unseren Mitmenschen und dieses Gerechtigkeitsempfinden haben.

      Woher diese Liebe und dieses Gerechtigkeitsempfinden kommen, da sind wir allerdings sehr verschiedener Meinung :-)
      Das haben wir ja an anderer Stelle schon ausführlich diskutiert.
      Die Behauptung, dass aus Materie sich nichts weiter entwickeln kann, widerspricht jedenfalls der wissenschaftlichen Beobachtung.

      https://erkenntnisgewinne.blogspot.com/2020/03/emergenz-und-selbstorganisation.html

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  11. Übrigens, es kam dann prompt eine Reaktion im Idea zu dem Artikel, den ich dir schickte. Fand ich noch en guter Ausgleich dazu ;-): Vermutlich ist das Pfr. Dr. Matthias Claussen, Dozent über Apologetik:

    "Mehr Windräder heißt weniger Geld für Putins Panzer
    Zum Editorial „Die Welt ist kein Ponyhof“ von Ralf Schuler (Nr. 12, S. 3)
    Täusche ich mich, oder hat Ralf
    Schuler sein Editorial vor allem für
    eine Abrechnung mit den Grünen genutzt?
    Fast lese ich aus seinem Text
    Schadenfreude. Hat er denn in Kriegszeiten
    keine anderen Sorgen als den innenpolitischen
    Parteienstreit? Auch sachlich
    muss ich widersprechen. Schulers Kerngedanke
    ist: Umweltschutz ist irgendwie
    Ponyhof und für echte Krisen nutzlos. Das
    Gegenteil ist der Fall: Hätten wir unsere
    Wirtschaft schon vor Jahren konsequenter
    auf erneuerbare Energien umgestellt,
    wären wir heute weit weniger abhängig
    von den Schurken dieser Welt. Mehr
    Windräder heißt auch: weniger russisches Gas, heißt
    weniger Geld für Putins Panzer. Richtig ist: Wir müssen
    als Gesellschaft lernen, dass Freiheit und Wohlstand
    nicht selbstverständlich sind, sondern Einsatz und
    Opferbereitschaft fordern. Das führen uns die mutigen
    Ukrainer eindrucksvoll vor. Diesen Realitätsschock
    erleben wir aber gerade alle, nicht nur einzelne Parteien.
    Klar kann man manche grünen Positionen kritisch
    sehen. Aber immerhin war es Robert Habeck, der schon
    im Frühjahr 2021 die Lieferung defensiver Waffen an die
    Ukraine erwogen hat. Und es war eine rot-grüne Regierung,
    die Ende der 1990er den ersten deutschen Kampfeinsatz
    nach dem 2. Weltkrieg angeordnet hat, um
    Milosevics „ethnische Säuberungen“ zu stoppen.
    — Matthias Clausen, 35039 Marburg

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  12. Hallo Thomas,
    es wird tatsächlich vermehrt diskutiert. Ich kann mit seiner Darlegung gut mitgehen.
    https://www.youtube.com/watch?v=LT_i53kmhX0

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    1. Hallo Torsten,
      ich habe mir die Zeit genommen, den 40minütigen Vortrag bis zum Ende anzuhören.
      Eines der Argumente Matthias Riedels ist, dass die Schöpfung im Erlösungswerk Jesu mit eingeschlossen ist, und wir die Schöpfung deswegen nicht missachten sollen.
      Wenn dieser Gedankengang dabei hilft, sich mehr um die Schöpfung zu kümmern, dann finde ich das gut!

      Er greift auch Bonhoeffer auf, welcher sagt, dass man die vorletzten Dinge (z.B. soziale Projekte, Klimaschutz) nicht von den letzten Dingen (Erlösung, neue Welt) trennen kann. Denn wenn den Christen das Schicksal von Menschen und Natur auf dieser Welt nicht so wichtig ist, dann wirkt auch die Botschaft unglaubwürdig, dass Jesus gestorben sei, weil jeder Einzelne (und die Schöpfung) wertvoll und geliebt sei.

      Die Frage ist, wie viel ernsthafte Verhaltensänderungen diese theologischen Überlegungen hervorrufen werden.

      Matthias Riedel lässt durchblicken, dass seiner Ansicht nach schlussendlich Gott für die neue Schöpfung verantwortlich ist - egal ob diese neue Schöpfung jetzt durch replacement, restauration, renovation oder elevation entsteht.

      Ich fände es aber traurig, wenn das zu der passiven Haltung führt, dass Gott das Klimaproblem irgendwie für uns lösen wird.

      Ich fürchte, diese Verantwortung hat Gott uns übertragen. Wenn wir Menschen uns nicht um den Klimawandel und das Artensterben kümmern, dann wird es niemand tun.

      Ich finde es mutig von Matthias Riedel, hier neue theologische Wege zu gehen, denn das Albrecht Bengel Haus ist theologisch ja eher konservativ ausgerichtet.
      Er ist ja jünger als wir beide, und gehört zu einer neuen Generation von Theologen.

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    2. Hoch eine Bemerkung zu der Schlagzeile "Unser Planet ist kaputt" von Antiono Guteress. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Kommentarspalte durchzulesen. Natürlich gibt es viele Fatalisten und Panischen.

      Es gibt aber auch die hoffnungsvollen Realisten, die sehen, dass es nicht zu spät ist.
      Hier einige Zitate:

      Am 02. Dezember 2020 - 19:26 Uhr von Kokolores2017

      ... Oder wir sind jetzt einmal richtig mutig, bedenken was Selgado gesagt hat: dass über 50 % des Planeten noch so intakt sind wie vor der Ankunft des Menschen, und dass wir das Steuer noch herumreißen können: d. h. kein Tanz mehr ums Goldene Kalb, sondern wir nutzen Gewinne, um rund um den Globus in umweltgerechtes Handeln zu investieren (d. h. ärmeren Ländern dabei auch zu helfen, sie haben z. B. oft großartige Ideen, wie man mit "low tech" die Umwelt schont) und dabei nicht zu nölen "immer zahlen wir" - wir haben alle nur diesen 1 Planeten, und er ist schön


      Am 02. Dezember 2020 - 19:28 Uhr von Isus29
      Nicht jammern, handeln
      Jeder kann zu Verbesserungen beitragen.
      Praktisch, sinnvoll und sofort

      Am 02. Dezember 2020 - 19:58 Uhr von Günter Schack
      Also ich denke der Mensch hat
      Also ich denke der Mensch hat die freie Wahl.Er kann sein Energiebedarf mit Hilfe der fossilen Energieträger decken und dadurch eine Unmenge an zusätzlichen CO2 in die Atmosphäre befördern. Oder er kann sein Energiebedarf durch Sonnen-,Wind- und Wasserkraft decken. Ein halbes Jahrhundert ist es her als die Wissenschaftler anfingen zu warnen wenn wir so weiter machen fahren wir alles vor die Wand. Aber was ist in dieser Zeit geschehen? Was haben wir verändert?

      Am 02. Dezember 2020 - 20:00 Uhr von Theodor Storm
      Globale Herausforderungen
      Klimaschutz, aber auch Artensterben, verseuchtes Trinkwasser, Vermüllung der Meere, Antibiotika resistente Infektionen, die bis 2050 voraussichtlich weltweit die größte Todesursache sein werden, die Liste lässt sich noch viel weiter fortsetzen. Dies alles sind globale Herausforderungen (Vieles auch durch die Globalisierung verursacht), ufür die antizipatives Denken und Handeln notwendig wird.
      Die Corona-Krise kann insofern hilfreich sein, indem sie uns zeigt, dass es Probleme gibt, die vor keiner Landesgrenze Halt machen, und für die wir ganz neue Herangehensweisen brauchen.Dafür brauchen wir neue Politiker und eine Aktivierung der UNO. Mit Trump verlässt jetzt einer die Bühne, der voll auf der Bremse stand, aber es gibt zu viele Trumps auf der Welt. Die EU als gutes Beispiel? Bisher habe ich, außer schönen Worten, noch nicht viel wirklich Wirksames für den Klimaschutz gesehen. Und große Budgets sind noch kein konkretes Programm, und ein Programm muss noch seine Wirksamkeit beweisen

      Am 02. Dezember 2020 - 20:13 Uhr von Traumfahrer
      Umweltschutz !
      Ich denke jeder Mensch kann seinen Teil dazu beitragen, weniger Müll zu produzieren, weniger CO2 in die Luft zu blasen, mehr Zusammenhalt und Zusammenarbeit in vielen kleinen Dingen wie mehrere Personen mit zur Arbeit mit nehmen, anstatt jeder/jede einzeln fährt.
      Und so könnte ich weiter formulieren, und manche dazu bringen, weniger in den Urlaub zu fliegen, und und und !
      Solange aber diese unverständliche Arroganz und Dekadenz herrscht, bei allen, wird dies nichts ! Auch die verblödete Ignoranz und Eitelkeit einzelner Länder und Regierungen sollte sich grundlegend ändern, damit alle zusammen dieses schwere Problem angehen und versuchen, das Beste irgendwie noch raus zu holen !

      Ich zähle mich auch zu denjenigen, die nicht aufgegeben haben. Jedes zehntel Grad zählt.
      Die Erwärmung soweit wie möglich drosseln, und sich gleichzeitig auf die schon jetzt unvermeidlichen Folgen vorzubereiten, ist auch kein Widerspruch.
      Beides ist wichtig.
      Jeder Euro, der in den Kampf gegen die Erwärmung gesteckt wird, spart später viele Euros bei der Bewältigung der Schäden.
      In den Kommentarspalten war ja viel von der globalen Überbevölkerung die Rede. Hier das Ganze etwas differenzierter:

      https://erkenntnisgewinne.blogspot.com/2021/04/doppelte-uberbevolkerung.html

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