Die Herausforderung, eine unwirtliche Zukunft zu vermeiden

Originaltitel:

Underestimating the Challenges of Avoiding a Ghastly Future



17 Wissenschaftler aus renommierten Universitäten in den USA, Großbritannien, Australien und Schweden fassen noch einmal zusammen, welche Folgen es haben wird, wenn wir den Klimawandel und den Artenschwund nicht konsequenter bekämpfen.

Zusammenfassung der Zusammenfassung:

Biodiversität und Massensterben

Seit der Mensch begonnen hat, die Erde durch Ackerbau und Viehzucht umzuformen, ist die Aussterberate etwa 15 Mal höher als vorher.

Nur noch 5% aller Biomasse ist wild. Die anderen 95% sind wir Menschen, unsere Äcker, und unsere Nutztiere.

20% aller Tier- und Pflanzenarten sind demnächst vom Aussterben bedroht.

Das wird zum Kollaps von ganzen Ökosystemen führen. In diesen kollabierten Ökosystemen ist dann auch keine Landwirtschaft mehr möglich.

Flüchtlinge

Bis 2050 werden im schlimmsten Fall bis zu 1 Milliarde Klimaflüchtlinge erwartet. Das sind ca. 15% oder 1/7 der Weltbevölkerung.

Diese Menschen werden in den globalen Norden strömen, also nach Nordamerika, Europa und ins nördliche Asien.

In der EU leben ca. 440 Millionen Menschen, und die EU wird dann vielleicht 1/3 der Flüchtlinge aufnehmen müssen, also ca. 330 Millionen Menschen.

Das bedeutet fast eine Verdoppelung der Bevölkerung in der EU.

Ressourcenverbrauch

Global gesehen, verbrauchen wir von den nachwachsenden Ressourcen ca. doppelt so viele, wie jährlich nachwachsen.

D.h. irgendwann in den nächsten Jahrzehnten wird es nicht mehr ausreichend Wälder, sauberes Wasser, Fische, saubere Luft fruchtbare Äcker etc. für uns alle geben.

Auch die Förderung der endlichen Rohstoffe wird immer teurer, da die gut erreichbaren Lagerstätten immer mehr ausgebeutet sind.

D.h. auch viele Wirtschaftsbranchen, welche auf Ressourcen angewiesen sind, werden schrumpfen oder zusammenbrechen.

Siehe auch https://www.overshootday.org/

Schlußfolgerung:

Man kann in einem endlichen System (dem Planeten), welches biologisch nur in Kreisläufen funktionieren kann, nicht immer weiter wachsen.

Das gilt auch für die Menschheit und die damit einhergehenden Wirtschaftsaktivitäten.

Wir sind biologische Wesen, und als solche immer noch auf Wasser, Luft, Pflanzen und Tiere zum Überleben angewiesen.

Die Menschheit wird den Klimawandel und das Artensterben sehr wahrscheinlich überleben - aber in welchem Zustand?

Es kann sein, dass unsere Zivilisation mit Ackerbau und Technik in der Form nicht überleben wird. Es kann sein, dass wir in einigen Jahrhunderten nur noch ein paar Millionen sein werden, und wieder vergleichbare Lebensumstände wie im Mittelalter haben werden.

Kommentare

  1. In der Studie "Climate Endgame" der Universität Cambridge u.a. gehen die Autoren davon aus, dass die Heimat von ca. 2 Milliarden Menschen zur Wüste ähnlich der Sahara wird. D.h. die Zahl der Flüchtlinge wird eher 2 Milliarden als 1 Milliarde betragen.

    Using the medium-high scenario of emissions and population growth (SSP3-7.0 emissions, and SSP3 population growth), by 2070, around 2 billion people are expected to live in these extremely hot areas. Currently, only 30 million people live in hot places, primarily in the Sahara Desert and Gulf Coast (43).

    https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2108146119

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